Zündendvom erstenbiszum letzten Ton
Einfach fulminant: der US-Stardirigent John Axelrod am Pult des KSO
So wunderbar farbig, so hochgradig emotional schwangen sich die aufrauschenden Streicher zum ausdrucksvollen Liebesthema empor, dass der Gänsehautfaktor garantiertwar: ein lyrischer Höhepunkt der Fantasie-Ouvertüre zu „Romeo und Julia“von Tschaikowsky im ausverkauften Konzerthaus.
Man glaubte es kaum, zu welch fulminanten Leistungen das Kärntner Sinfonieorchester (KSO) unter exzellenten Dirigenten fähig ist – wenn es will und wenn es entsprechend motiviert wird. John Axelrod ist so ein Pultmagier, der dies mühelos schaffte und dem die Musiker dafür zum Schluss geschlossen trampelnd und klatschend dankten.
Es begann mit der zündend und mitreißend musizierten Ouvertüre zur Oper „La forza del destino“(„Die Macht des Schicksals“) von Giuseppe Verdi und endete bei Richard Strauss erster symphonischer Dichtung „Aus Italien“, einem koloristisch vielfältigen Stimmungsgemälde mit dem Schlagerzitat von „Funiculi, funicula“. Der ohne Stab dirigierende Texaner, der mit dem KSO sein nunmehr 164. Orchester (!) dirigiert hat, konnte mit seiner unbändigen Energie und seinem Charisma die Musiker zu außergewöhnlichem, hoch konzentriertem und klangschönem Musizieren motivieren. Da passten Balance, Exaktheit und Dynamik, wobei Letztere allerdings manchmal die Akustik des neuen Saals grenzwertig ausreizte. Auch glänzten die Stimmführer immer wieder mit makellosen Soli.
So sah es auch das festlich gestimmte Publikum, es jubelte lautstark. All dies lässt zum Schluss wieder den großen Wunsch aufkommen, weitere exzellente Maestri hier erleben zu dürfen!
HELMUT CHRISTIAN
KLAGENFURT.