Helfer gesucht.
Um Nachwuchs müssen sich die Pfadfinder keine Sorgen machen. Helfer sind mitunter aber Mangelware.
Ich bin seit fast neun Jahren dabei und unsere Gruppe ist einfach die beste, vor allem auf den Lagern haben wir viel Gaude, aber auch der Zusammenhalt ist super“, erzählt die 15-jährige Ida Leschanz aus der Klagenfurter Gruppe K4. Auch der 13-jährige Jakob Lachin aus Liebenfels möchte das Pfadfinderleben nicht mehr missen: „Am meis-
ten Spaß machen mir die Überlebenstricks und die Knoten, man lernt neue Leute kennen und auch mit den Mädchen haben wir uns inzwischen angefreundet.“
Wenn man durch die kleine Lagerstadt des 4,2 Hektar großen Areals von Techuana bei Rosegg schlendert, trifft einen der Geist der Pfadfinder mit vollerWucht. Beim inzwischen 50. Pfingstlager auf diesem Areal findet man duzende Zelte in allen Formen und Farben, Lagerfeuerstellen sowie zahlreiche Jugendliche mit dunkelroten Uniformhemden – samt Abzeichen und einem zur Gruppe passenden Halstuch – die spielen, kochen und mit Gitarren und Trommeln zusammensitzen, um Musik zu machen.
„Jeden Tag eine gute Tat“ist nur einer der Leitsprüche, nach welchen man als Pfadfinder lebt. Alleine in Kärnten gibt es zurzeit rund 470 aktive Pfadfinderinnen und Pfadfinder in elf Gruppen. „Pfadfinder stehen einfach für Gemeinschaft, Gleichheit, Frieden, aber auch Abenteuer und ,Learning by Doing‘“, erklärtMonika Knapp, Kärntner Landesleiterin, der es wichtig ist, niemanden auszuschließen. „Wir sind zwar gläubig, aber konfessionslos und machen keine Unterschiede zwischen denMenschen. In einer Villacher Gruppen haben wir auch beeinträchtigte Mitglieder, das ist für uns absolut kein Ausschlussgrund.“Der Landesleiterin ist es wichtig, die Sinne der Jugendlichen zu schärfen, umsie aufmerksamer zu machen.
Bürokratische Probleme
Aber auch im sonst so harmonischen Pfadfinderleben gibt es immer wieder kleine Stolpersteine. „Wir versuchen, den jungen Menschen ein naturverbundenes Leben zu zeigen und sie auch zur Eigenverantwortung erziehen. Das wird uns durch die Flut an Verwaltungsvorschriften leider schwer gemacht“, erklärt der Kärntner Landesleiter Dominik Habsburg-Lothringen. „So dürfen wir jetzt nur Edelstahltöpfe zum Kochen verwenden und müssen hier sogar Kühlschränke haben. Dabei haben wir es sonst immer geschafft, ohne Elektronik auszukommen.“
Neue Pfadfinder für die Gemeinschaft zu gewinnen, sei laut Habsburg-Lothringen übrigens kein Problem, jedoch sucht man in Kärnten immer wieder nach neuen Gruppenleitern und interessierten ehrenamtlichen Helfern: „Selbst eine kleine Aufgabe in der Woche ist eine großer Beitrag für uns.“