Justiz-Streitum Riesensmaragd
2001 war der 180.000 Karat schwere Smaragd in einer Mine in Brasilien gefunden worden. Ein Richter entschied nun: Er gehört in die USA.
Es ist eine alte Geschichte: Edelsteine lassen Herzen höher schlagen – und erhitzen leider auch die Gemüter. Ein jahrelanger Rechtsstreit zwischen den USA und Brasilien um den vermutlich größten Smaragd der Welt fand gestern ein vorläufiges Ende. Laut Gerichtsurteil soll der kostbare Stein nämlich in den USA bleiben – obwohl er in Brasilien gefunden wurde.
Richter Michael Johnson entschied in Los Angeles, dass der Riesenedelstein – 180.000 Karat schwer und 400 Millionen USDollar (rund 376 Millionen Euro) wert – der US-Firma FM Holdings gehört, und nicht den mindestens acht verschiedenen Händlern, Edelstein- und Goldgräbern, Investoren und Unternehmern, die ebenfalls Besitzansprüche stellen. Und er gehöre ebenfalls nicht dem brasilianischen Staat, der den Smaragd als Teil des kulturellen Erbes an der Uni in Rio ausstellen will.
Das Urteil ist zwar noch nicht rechtskräftig. Der Richter erklärte, dass der Streit von der Justiz und nicht auf diplomatischem Weg gelöst werden müsse. Er räumte Brasilien aber ein, weitere Argumente vorzulegen und in einem eigenen Prozess einen dokumentierten Besitzanspruch zu stellen.
Die Firma ließ aber über ihren Anwalt erklären, sie sei über die Entscheidung „sehr glücklich“. Der Smaragd war 2001 in einer Mine im brasilianischen Staat Bahia gefunden worden. Seine Entdecker brachten ihn zunächst nach Sao Paulo. Über einen Geologen aus Kalifornien gelangte er nach New Orleans, wo er nach dem Hurrikan „Katrina“wochenlang im Wasser lag. Nach der Odyssee wird er derzeit vomSheriff von Los Angeles verwahrt.
Sollte Brasilien den Edelstein zugesprochen bekommen, müsste es eine Entschädigung an den Besitzer bezahlen.