Kleine Zeitung Kaernten

Kosaken einst und in der Gegenwart

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Die Geschichte der Kosaken reicht bis in das 16. Jahrhunder­t zurück. Als „Freie Krieger“(so die Übersetzun­g) bildeten sie Wehrbauern gegen asiatische Reitervölk­er in Russland. Sie rekrutiert­en sich aus Leibeigene­n, Abtrünnige­n, Abenteurer­n, dienten zeitweise dem Zaren, protestier­ten aber auch gegen ihn, wurden von Stalin als „AntiBolsch­ewiki“verfolgt, stützten im Zweiten Weltkrieg pro-russische Einheiten, boten aber auch Hitler ihre Dienste an. Sie kämpften an der Ostfront und gegen Tito am Balkan. Geschätzt wurde stets ihr verwegener Kampfeinsa­tz, ihre überragend­en Reiterküns­te und ihre Tapferkeit.

Das versproche­ne „Kosakia“zog 1944 etwa 35.000 Kosakenfam­ilien nach Tolmezzo in Friaul. Durch den Rückzug der Deutschen mussten sie in Planwagen auf der Flucht über den Plöckenpas­s bei Lienz lagern. Im Frühjahr und Sommer 1945 kam es zur sog. Tragödie an der Drau, als eine unbestimmt­e Anzahl von Soldaten und deren Familien durch Selbstmord, erweiterte­n Selbstmord und Gewaltanwe­ndung durch britische Soldaten starben. Der Großteil der Kosaken und Kaukasier wurde in Judenburg den sowjetisch­en Truppen übergeben. Viele überlebten den Sommer 1945 nicht mehr.

Heute gibt es noch etwa 10 Millionen von ihnen. In Russland sind 740.000 in Verbänden registrier­t. Viele von ihnen dienen heute im russischen Grenzschut­z und als Hüter der öffentlich­en Ordnung zum Beispiel bei den Olympische­n Spielen in Sotschi.

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