Und sein Bussibär
sich der bornierte Pathologe und der kernig kompakte Kommissar (ausnahmsweise in Anzugzwirn) plötzlich bei ihren Vor- oder Kosenamen „Schatzi“oder „Bussibär“und zanken sich vor dem Erbonkel wie ein altes Ehepaar. Das mutet wie eine Persiflage auf ihre ohnehin eheähnliche Beziehung an – eine, in dem das Pointenfeuerwerk 90 Minuten lang nicht erlischt. Wie viel Platz für Krimi bleibt zwischen dem Klamauk?
An Komik mangelte es dem Münster Ermittlungsteam selten; oft blieb aber der Krimi zwischen all den Witzchen auf der Strecke. Nicht so dieses Mal: In „Erkläre Chimäre“wird der Fall mit dem Privatleben der Beamten verstrickt. Der medizinische Fachbegriff Chimärismus trägt zur Aufklärung des waghalsig konstruierten Falls bei: herrlich entspannt und fast beiläufig. Wie glaubwürdig ist der heutige „Tatort“?
Nicht alle Zufälle treiben die Handlung plausibel voran. Das stört aber nicht. Zu gerne sieht man Boerne, Thiel und den lieb gewonnenenNebenfiguren wie Gerichtsmedizinerin Silke Haller (Christine Urspruch), Staatsanwältin Klemm (Mechthild Großmann) oder Thiels Vater (Claus D. Clausnitzer) beim Ermitteln zu. Muss man heute Abend einschalten?
Unbedingt. Wegen der Gesamtleistung des Krimi-Boulevard-Ensembles.
JULIA SCHAFFERHOFER
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