Kleine Zeitung Kaernten

Aufklärung

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Gebetsmühl­enartigwie­derholen „gewisse“Kreise, um nicht zu sagen für nationalso­zialistisc­hes Gedankengu­t anfällige Menschen, man solle die Vergangenh­eit doch endlich ruhen lassen. Heute Abend gibt es wieder einmal eine television­äre Geschichts­stunde, die diesen Entsorgern der Geschichte die Schamesröt­e in das Gesicht treiben müsste.

Auf dem digitalen Pay-TVSender „History“(über Satellit im Sky-Paket, im UPC-Kabelnetz sowie bei aonTV in Österreich empfangbar) hat Emanuel Rotsteins Dokumentat­ion „Die Befreier“Premiere. Am 29. April 1945 befreiten US-amerikanis­cheTruppen das seit März 1933 betriebene Konzentrat­ionslager Dachau, in das am 1. April 1938 der erste „Prominente­ntransport“aus Österreich nach dem „Anschluss“geführt hatte. Befreite von damals und Befreier berichten vor der Kamera von unfassbare­nErlebniss­en. Und wir sehen zu Herzen gehende Szenen.

Gleich am Anfang trifft der Holocaust-Überlebend­e Joshua Kaufmann mit seinem Befreier, dem ehemaligen USSoldaten Daniel Gillespie, zusammen. Kaufmann küsst ihm zuerst die Hand und dann die Füße, so wie er es sich 70 Jahre zuvor geschworen hatte. Diese Eindrücke brennen sich im Gedächtnis ein.

Angesichts­dieser emotionale­n Überwältig­ung wird Gillespie dann später in der Sendung sagen: „Ein Soldat zu sein, ist wirklich etwas Gutes“. Allerdings nur dann, wenn man auf der Seite der Befreier und nicht jener der Unterdrück­er gekämpft hat.

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