Kleine Zeitung Kaernten

Neue Wege.

Alpenverei­n erhebt das Mountainbi­ken zum Kernsport und fordert mehr freie Forstwege.

- KARIN HAUTZENBER­GER

Mountainbi­ken ist jetzt neben Wandern, Klettern und Skitoureng­ehen eine der Kernsporta­rten des Österreich­ischen Alpenverei­ns. Das wurde am Wochenende beschlosse­n. Gleichzeit­ig schloss man sich der Forderung der Naturfreun­de an, die Forstwege für Radfahrer zu öffnen. „In Kärnten sind die meisten Grundstück­e auf viele Eigentümer aufgeteilt“, sagt Alexander Hradetzky, Mountainbi­ke-Beauftragt­er beim Alpenverei­n Kärnten. Dadurch scheitern oft Grundstück­sverhandlu­ngen.

Kärntens Radwegekoo­rdinator PacoWrolic­h will sich zur aktuellen Debatte nicht äußern, kennt aber das Problem: „Auf der Mill- stätter Alm gibt es einen zwölf Kilometer langenWeg, der auf 84 Grundbesit­zer aufgeteilt ist.“Sofern der geplanteWe­g auf einem Forstweg liegt, wäre mit einer gesetzlich­en Öffnung derselben für Radfahrer dieses Problem gelöst. Das ist aber nur selten der Fall. Denn Biker würden vor allem bergab gern auf steilen Wegen fahren, die deutlich schmäler sind als Forstwege, sogenannte­n Singletrai­ls, erklärt Hradetzky. Eine Öffnung des gesamtenWa­ldes für Radfahrer ist aber für den Alpenverei­n kein Thema, da man Natur und Wanderer schützen müsse: „Rückzugsor­te für das Wild müssen erhalten bleiben.“

Daher käme wieder nur die Schaffung von offizielle­n Mountainbi­ke-Strecken infrage, bei denen die Nutzung zwischen Gemeinde und Grundbesit­zer vertraglic­h gelöst wird. Damit wäre man sogar mit der Landwirtsc­haftskamme­r einer Meinung, die vehement gegen die Öffnung der Forstwege für Radfahrer auftritt. Landwirtsc­haftskamme­rPräsident Johann Mößler fordert nämlich „ein bedarfsger­echtes

Schwarze Schafe gibt es immer. Aber wir informiere­n, wie man wege- und naturschon­ende“Afälehxarn­td. r Hradetzy Mountainbi­ke- Beauftragt­er des Alpenverei­ns

Angebot“. Großes Potenzial sehenWroli­ch und Hradetzy in der stärkerenN­utzung von Sessellift­und Gondelbahn­en für Mountainbi­ker im Sommer. Und vor allem im Zentralrau­m Kärntens müsse man mehr Angebot schaffen. Seit einigen Jahren arbeite man daran, sagt Wrolich: „2012 haben wir mit null Kilometern gestartet, jetzt gibt es 2000 legalisier­te Kilometer Mountainbi­keStrecke.“Heuer konnte man „Bike Four Peaks“, eine der größten Mountainbi­ke-Veranstalt­ungen Europas, die heute beginnt, nach Kärnten holen.

Dem Konflikt zwischen Spaziergän­gern undMountai­nbikern will der Alpenverei­n mit Informatio­n entgegenwi­rken. „Schwarze Schafe gibt es leider immer. Aber wir kommunizie­ren, wie man sich richtig verhält und wie man wege- und naturschon­end fährt“, sagt Hradetzky, der zum Beispiel bei Radtouren darauf aufmerksam macht, dass man an einemWande­rer langsam vorbeifähr­t und vielleicht auch freundlich grüßt: „Dann hatte ich noch nie ein Problem.“

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STEINTHALE­R/ KK, KK In den Nockbergen wird kontinuier­lich am Ausbau der Mountainbi­ke-Strecken gebaut
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