BreitseitegegendieBuwog
Villachs Bürgermeister kritisiertWohnungsgesellschaft wegen Mieterhöhungen: „Werden uns der Klage des Landes gegen die Buwog anschließen.“
JOCHEN HABICH
Was mit diesen Wohnungen in der Vergangenheit gemachtwurde undwas jetzt geschieht, ist ein wohnungspolitischer Wahnsinn, eine Riesensauerei.“Villachs Bürgermeister Günther Albel (SPÖ) ist verärgert. Verärgert über die Wohnungsgesellschaft Buwog und die zu ihr gehörende ESG.
Diese hat, nach Auslaufen der Rückzahlungsfrist für Wohnbaudarlehen, die Mietenumbis zu 80 Prozent erhöht. In Villach sind heuer etwa 30 Wohnungen betroffen.„Wir halten uns natürlich an gesetzliche Vorgaben, aber als Unternehmen, das zehntausenden Aktionären gehört, dürfen wir auf uns zustehende Einnahmen nicht verzichten“, sagt Buwog-Sprecher Thomas Brey.
Während die Stadt St. Veit 53 ESG-Wohnungen kaufen und die Mieterhöhungen so rückgängig machen wird, ist das in Villach kein Thema. „Bei uns gibt es 1900 ESG-Wohnungen, müssten wir alle kaufen, kostet das mindestens 89 Millionen Euro“, sagt Albel und kritisiert das Vorgehen von ESG und Buwog scharf.
DieWohnungen seien auch mit Steuergeld errichtet und mit den Mieten erhalten worden. „Jetzt, wo es ans Sanieren geht, sollen wieder die Mieter oder neue Eigentümer, wie die Stadt St. Veit, zur Kasse gebeten werden“, sagt Albel. In Villach habe die ESG auch günstige Baugründe bekommen, für leistbares Wohnen, wie er betont. „Ob diese unerhörten Mieterhöhung überhaupt noch leistbares Wohnen sind, lassen wir gerade prüfen“, sagt Albel.
Der Musterklage des Landes gegen die Buwog werde sich Villach auf jeden Fall anschließen.