Großer Wurf im Tierpark Rosegg
Die Goldschakale haben im Tierpark Rosegg Nachwuchs. Eine Premiere für einen österreichischen Tierpark.
ELISABETH PEUTZ
Die Begeisterung ist nicht zu überhören, wenn Emanuel Liechtenstein von dem großen Wurf erzählt, über den sich der Wildpark Rosegg tierisch freut: „Die Goldschakale haben Nachwuchs“, sagt er stolz: „Die Jungen sind sicher die ersten in einem österreichischen Zoo.“
Wie viele Junge es sind, weiß man im Tierpark noch gar nicht: „Es ist schwer, sie zu zählen“, sagt Emanuel Liechtenstein, „ein Köpfchen nach dem anderen schaut aus dem Bau. Mindestens sechs dürften es sein. Das sagen auch Besucher, die versucht haben, sie zu zählen.“
Namen gibt man den Tieren im Wildpark nicht. „Wir wollen Wildtieren keine Menschennamen geben“, sagt der Züchter, „das passt nicht zu unserer Philosophie.“
Die Goldschakale in Rosegg stammen aus Deutschland – „und ursprünglich aus Ungarn und Bulgarien“. Es handle sich um den europäischen Typ des Goldschakals, erklärt der Zoobetreiber: „Seit dem Fall des Eisernen Vorhangs ziehen die Tiere bei uns wieder zu.“Rund 500 seien es bereits, vor allem im Osten Österreichs. „In Kärntenwurden sie auch schon gesichtet“, sagt Liechtenstein, „dass sie jetzt bereits hier leben, kann man allerdings nicht sagen.“
Gerade das sei aber ein Anliegen des Tierparks: „Wir sind bestrebt, Tierarten zu zeigen, die langsamimKommensind. Das ist auch ein Angebot an Menschen, die mit der Natur zu tun haben. An Jäger etwa.“
„Dazu passt übrigens auch unserWaldrapp-Projekt“, sagt Emanuel Liechtenstein, „Die Vögel waren bei uns heimisch und galten schon als ausgestorben. Wir haben jetzt eine halb frei fliegende Kolonie.“DerWaldrappist ein Schreitvogel aus der Unterfamilie der Ibisse. Er ist etwa so groß wie eine Gans. Im 17. Jahrhundert starben sie in Mitteleuropa aufgrund der Bejagung aus. Im Tierpark Rosegg versucht man, sie wieder anzusiedeln. „Und jetzt fliegen sie – über den Goldschakalen . . . “, schwärmt Emanuel Liechtenstein.