Lendhafen verkommt zuMüllhalde
Anrainer, Kaffeehausbetreiber und Flohmarktstandler steigen wegen Alkohol- und Drogenexzessen im Klagenfurter Lendhafen auf die Barrikaden.
ESTHER FARYS
Mit runtergelassener Hose und einer Spritze imBauch fand vor rund zwei Wochen der Besitzer des Lendhafencafés und Pächter des Pavillons am Lendkanal einen bewusstlosen Mann auf dem Boden hinter dem öffentlichen WC-Häuserl liegend. „Ich dachte, er wäre tot“, sagt der Gastronom, der umgehend die Polizei alarmierte.
Doch das scheint nur die Spitze des Eisberges zu sein. Spritzen, ausgedrückte Zigaretten und Joints sowie leere und teils zerbrochene Bier- und Schnapsflaschen prägen das Bild nach nächtlichen Saufgelagen im Lendhafen. Zum Verweilen lädt das Viertel zurzeit nicht ein. Das bekommtder Gastwirt zu spüren. „Unser Geschäft leidet darunter. Viele Gäste kommen nicht mehr gerne in den Hafen. Kein Wunder, wer will schon sehen, wenn einer von den Betrunkenen gegen die Mauer uriniert“, sagt der Gastronom, der nicht nur mit Erwachsenen zu kämpfen hat. „Viele, die auf den Bänken am Lendkanal lungern, sind auch erst zwischen 16 und 18 Jahren.“Das geht teilweise so weit, dass der Klagenfurter Kaffeehausbetreiber überlegt, den Pavillon überhaupt weiterzuführen: „Ich zahle genug Pacht und kann nicht verstehen, warum die Stadt nicht aktiv wird. Ich habe das Problem mehrmals im Rathaus angesprochen.“
Verärgert sind auch die Flohmarktstandler, die regelmäßig im Lendhafen ihre Waren anbieten. „So schlimm wie heuer und 2014 war es noch nie“, sagt Günter Dole, der seit Jahren dort tandelt. „Bevor wir unsere Sachen aufstellen, müssen wir erst den ganzen Müllwegräumen. Von Anrainernweiß ich, dass die Betrunkenen oft bis 4Uhr in der Früh Lärm machen.“Davon hat auch Gerhard Maurer, Obmann der Lendhauer, gehört. Sein Verein wurde