Kastner&Öhler-Pläne kritisch
Vorhaben der Handelsgruppe, neben den City Arkaden ein Modehaus zu errichten, sorgt für Diskussionen. Auch der Standort wird kritisiert.
ASTRID JÄGER
Nach dem Vorbild des Modehauses in der Grazer Innenstadt will Kastner & Öhler auch inKlagenfurt ein Handelsgeschäft errichten. Der WunschStandort – das Gelände in der Waaggasse, aufwelchem sich jetzt der Parkplatz neben den City Arkaden befindet – sorgt nach Bekanntwerden der Pläne für Diskussionen. Nikolaus Gstättner, Geschäftsführer der Sparte Handel in der Wirtschaftskammer Kärnten, warnt, dass Kärnten schon jetzt zu viel Handelsfläche hat. Kastner & Öhler sei zwar ein interessanter Ankerbetrieb, aber es stelle sich die Frage, ob eine solche zusätzliche Handelsfläche in der Größenordnung von 6000 Quadratmetern die Kaufkraft im Großraum Klagenfurt nicht überfordere. „Der Umsatz insgesamt wird nicht gravierend steigen, er wird den anderen fehlen“, gibt Gstättner zu bedenken.
Betroffen wären nicht nur Klagenfurter Händler, sondern auch jene im Raum St. Veit und Völkermarkt, ist WirtschaftskammerBezirksobmann Max Habenicht überzeugt. Und er gibt, ebenso wie auch Gstättner, die Standortfrage zu bedenken: „Es gibt genügend bestehende freie Handelsten flächen in Klagenfurt. Beispielsweise am Domplatz.“Für Ernst Hofbauer, Center- Manager der City Arkaden in Klagenfurt, war das Projekt von Kastner & Öhler eine Überraschung. „Natürlich überschneidet sich das Angebot auch bei uns. Wir werden die Situation intern besprechen, und damit umgehen. Aber wir fürchten uns nicht“, sagt Hofbauer.
Andere Standorte prüfen
Klagenfurts Bürgermeisterin Maria-Luise Mathiaschitz (SPÖ) will mehrere Standorte prüfen lassen. Wirtschaftsreferent OttoUmlauft (ÖVP) sieht es grundsätzlich zwar positiv, wenn sich Betriebe ansiedeln, man müsse aber darauf achten, dass die Stadt „nicht in eine Schieflage“gerate. „Mit den City Arkaden und Kastner & Öhler hätte man zwei starke Magne- nebeneinander, während es andererseits im Süden der Innenstadt nichts gibt“, sagtUmlauft. Er habe im Rahmen der Projektvorstellung angeregt, auchdenStandort Heiligengeistplatz zu prüfen. Dort ist vor Jahren Woolworth ausgezogen, seither steht das Kaufhaus zum Teil leer. Vizebürgermeister Christian Scheider (FPÖ) begrüßt hingegen das Projekt an dem geplanten Standort.
„Die Standortwahl der Firma Kastner & Öhler ist zu respektieren. Die kleinen Geschäfte werden keinenNachteil haben. Angebot schafft Nachfrage“, sagt der Bauunternehmer Walter Moser, dessen Sohn das Baurecht für das Grundstück neben den City Arkaden hat. MID Bau, sie ist Teil von MosersMIDGruppe, und Kastner & Öhler hätten das Projekt gemeinsamerarbeitet.