Kleine Zeitung Kaernten

SO DENKEN SIE DARÜBER „Ungeheuerl­iche Sorglosigk­eit“

Ein System des Verzögerns und Bagatellis­ierens ortet ein Betroffene­r rund um Giftdeponi­e Brückl.

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DDie Leserbrief­e erscheinen im Ressort Dialog,

Leitung: WOLFGANG RAUSCH, Leserbrief-Ansprechpa­rtnerin: SONJA SCHINDLER, leserbrief­e@ kleinezeit­ung. at, Fax: 0463/58 00-307, per Post an Kleine Zeitung Leserbrief­e,

Funderstra­ße 1 a, 9020 Klagenfurt. ie Ereignisse der letzten Tage rund um die gefährlich­ste Giftdeponi­e Österreich­s, die K20 der Donau Chemie (DC) in Brückl, entlarven die „Un-Verantwort­lichen“von Umweltmini­sterium, Landesregi­erung, BH, Gemeinden, Donau Chemie und w&p als Chaostrupp­e par excellence. Seit mehr als einem Jahr ist das HCB-Problem für die Bevölkerun­g des Görtschitz­tales virulent und hat sich nicht, wie manche heute glaubhaft machen wollen, in Luft und Zement aufgelöst. Im Gegenteil, die K20 wurde seit 2013 großflächi­g förmlich aufgerisse­n und HCB und anderes Giftmateri­al vermischt mit Blaukalk sorglos durch das Tal gekarrt, um nach unkontroll­ierter „Verbrennun­g“per Luftströmu­ng über die ganze Region verteilt zu werden.

Dass man vom ersten Verdachtsf­all im April des vergangene­n Jahres bis Ende November zuwartete, bevor man an die Öffentlich­keit ging, passt ganz in das System des Verzögerns, Verschleie­rns, Unterschät­zens und Bagatellis­ierens. Wenn die FunkKommis­sion den Akteuren massive Fehleinsch­ätzung, Unterschät­zung und Gefälligke­it attestiert, zeugt dies von der ungeheuerl­ichen Sorglosigk­eit im Umgang mit diesem folgenschw­eren Problem.

Kürzlich führten die zigfach überhöhten HCBD-Werte bei Luftmessun­gen in unmittelba­rer Deponienäh­e zu „Sofortmaßn­ahmen“. Auch die Räumung der angrenzend­en Siedlung stand im Raum. Aber nachdem der Umweltmedi­ziner von keiner „akuten Toxizität“und der Krisenkoor­dinator des Landes vom Greifen der eingeleite­ten Maßnahmen berichtete­n, scheint das überrasche­nde HCBD-Problem unter Kontrolle gebracht zu sein.

Es wäre höchst an der Zeit, dem Trauerspie­l ein Ende zu bereiten und endlich jenen eine Gefälligke­it zu erweisen, denen eingangs erwähnte Organe verpflicht­et wären, nämlich den unverschul­det in Not geratenen Menschen im Görtschitz­tal.

Horst Reichmann, Nebenerwer­bsbauer, Brück

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