Auf „Indianer“ist Verlass
Zum dritten Mal seit 2010, zum sechsten Mal insgesamt gewannen die Chicago Blackhawks den Stanley Cup. Spiel sechs gegen Tampa endete 2:0.
Allzu verwöhnt werden die Sport-Fans von ihren Vereinen in der „Windy City“am Michigan See ja nicht. Die Baseball-Teams der White Sox und Cubs sind bestenfalls Mittelfeld, die Footballer der Chicago Bears haben im Vorjahr mit nur fünf Siegen das Play-off deutlich verpasst. Und die Chicago Bulls haben in der NBA ihr absolutes Tief überwunden, dennoch sind sie nach wie vor weit entfernt von den Glanzjahren mit Michael Jordan. Bleiben die Eishockeyspieler. Und auf die Chicago Blackhawks ist Verlass. Zumdritten Mal seit 2010 und zum sechsten Mal in der Vereinsgeschichte wurde der Stanley Cup gewonnen. Das sechste Spiel der Finalserie gegen Tampa Bay Lightning gewannen die „Indianer“mit 2:0 im heimischenUnited Center und damit die Serie mit 4:2. Duncan Keith traf in der 38. Minute zum 1:0. Der Verteidiger wurde auch zum wertvollsten Spieler (MVP) des Play-offs gewählt. Das zweite Blackhawks-Tor durch Patrick Kane fünf Minuten vor dem Ende brachte die Entscheidung – und die „Magnificent Mile“, wie die Michigan Avenue im Zentrum heißt, wurde zur Partymeile für eineNacht.
Die Blackhawks gehören zu den „Original Six“, jenen sechs Mannschaften (Boston Bruins, Detroit RedWings, Montreal Canadiens, New York Rangers, Toronto Maple Leafs), die seit Erlangung der Exklusivrechte des Stanley Cups durch die National Hockey League vertreten sind.
Zum wertvollsten Spieler der Finalserie wurde zwar Verteidiger Duncan Keith gewählt, besonders freuten sich aber alle über den Erfolg für Kimmo Timonen. Beim finnischen Verteidiger wurden noch im Vorjahr Thromben in der Lunge und im rechten Bein entdeckt. Trotz seiner Krankheit engagierten ihn die Blackhawks erst heuer im Februar von Philadelphia. Er wollte noch einmal den Cup gewinnen. Jetzt hat er ihn – zum Karriereende. GERHARD HOFSTÄDTER