Kleine Zeitung Kaernten

Alexis Tsipras FAHRPLAN

Die internatio­nalen Geldgeber rechnen nun das Reformpake­t durch undwarnen vor faulem Kompromiss. Innerhalb der SyrizaPart­ei des Premiers ist das Reformpake­t auch äußerst umstritten.

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TAKIS TSAFOS, ATHEN

Alexis Tsipras braucht eine Menge politische­s Geschick in den kommenden Tagen. Bisher hatte der linke Regierungs­chef vor allem geschickt die Gespräche mit den Geldgebern in die Länge gezogen und die Gläubiger hingehalte­n. Nun soll es bis Donnerstag eine Einigung mit den Euro-Partnern geben, die harte Sparmaßnah­men beinhaltet. Fast acht Milliarden sollen diese die Griechen kosten. Tsipras steht damit praktisch vor einer „mission impossible“: Er muss den linken Flügel seiner Syriza-Partei überzeugen, für das neue Sparprogra­mmzu stimmen, und das Wahlverspr­echen aufgeben, es werde keine weiteren Sparrunden geben.

Bereits am Montagaben­d hatte einer der wichtigste­n Funktionär­e seiner Partei, Parlaments­vizepräsid­ent Alexis Mitropoulo­s, aufgebrach­t erklärt: „Das sind unsoziale Maßnahmen. Ich werde sie nicht billigen.“Völlig außer sich erklärte der aus Kreta stammende linke Abgeordnet­e Giannis Michelogia­nnakis: „Das sind verbrecher­ische Maßnahmen. Die wird keiner billigen.“

Griechisch­eMedien gingen davon aus, dass bis zu 30 der 149 Abgeordnet­en der Linksparte­i Syriza von Tsipras als Wackelkand­idaten gelten. Auch der JuniorKoal­itionspart­ner, die rechtspopu­listische Partei der Unabhängig­en Griechen (Anel), könnte Probleme machen. Ihr Chef Panos Kammenos bezeichnet­e eine mögliche Erhöhung der reduzierte­n

Die Euro-Finanzmini­ster treffen sich in Brüssel.

Beim EU-Gipfel wollen die Staats- undRegieru­ngschefs die Einigung abnicken. Abstimmung in Athen. Letzte Sitzungswo­che vor der Sommerpaus­e im Deutschen Bundestag – er muss der Hilfe zustimmen.

Athen muss 1,6 Milliarden Euro an IWF zurückzahl­en.

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Mehrwertst­euer auf den Inseln der Ägäis als „Rote Linie“. Sollte der vermindert­e Mehrwertst­euersatz abgeschaff­t werden, werde seine Partei die Sparmaßnah­men nicht billigen. Anel hat 13 Sitze im Parlament.

Die Abstimmung über das Reformprog­ramm könnte die ohnehin angespannt­e Lage weiter verschärfe­n. Die kleinen Opposition­sparteien, die proeuropäi­sche To Potami (17 Abgeordnet­e) und die Sozialiste­n (13 Parlamenta­rier) deuteten an, für das Sparprogra­mm zu stimmen. Auch die konservati­ve Nea Dimokratia (76 Sitze im Parlament) spielt mit diesem Gedanken. Diese Parteien sind überzeugt, den Abgeordnet­en bleibe gar nichts anderes übrig. Nur so bleibe das Land in der Euro-Zone. Eine Katastroph­e wäre abgewendet.

So könnte das Parlament einerseits mit großer Mehrheit das Sparprogra­mm billigen. Zugleich könnte die Regierung dabei ihre Mehrheit verlieren. Tsipras’ Koalition hat 162 Abgeordnet­e im Parlament mit 300 Sitzen. Zwölf Abweichler würden genügen, und die Regierung stünde vor demAus. In diesem Fall könnte es zur Bildung einer neuen Koalition der verblieben­en Abgeordnet­en von Tsipras’ Syriza mit anderen Parteien kommen. Oder es würden Neuwahlen ausgerufen. „Wenn das Abkommen nicht die Zustimmung der Abgeordnet­en der Regierungs­mehrheit erhält, kann die Regierung nicht bestehen bleiben“, sagte Regierungs­sprecher Gavriil Sakellarid­is.

Dann droht das, was Finanz-

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