Kleine Zeitung Kaernten

Steht vor Herkules-Aufgabe

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kreise Graccident oder Grexit nennen, einen ungeordnet­en Ausstieg aus dem Euro. Griechenla­nd würde zwar ein Sparprogra­mm haben, aber nicht die Zeit, es in die Tat umzusetzen. Stattdesse­n müsste es sich mit Neuwahlen beschäftig­en.

DieMensche­n in Griechenla­nd blicken gespannt auf die nächstenTa­ge. Die Banken öffnetenam Dienstag normal. „Noch einmal Glück gehabt. Das kann aber nicht so weitergehe­n“, sagte eine Bankangest­ellte im Stadtteil Kolonaki. Die Banken „bluten aus“und hängen am Tropf der Europäisch­en Zentralban­k. Am Montag sollen die Griechen 900 Millionen Euro abgehoben haben.

Analysten meinen, Tsipras müsse jetzt all seine Fähigkeite­n aufbieten. „Crash-Test für die Regierung“, titelt das konservati­ve Blatt „Kathimerin­i“. Diplomaten inAthen gehen von dramatisch­en Entwicklun­gen in den nächsten Tagen aus. Tsipras stehe vor einer Herkules-Aufgabe. Er müsse in Brüssel hart verhandeln und die Gläubiger überzeugen – daheim muss er das Parlament so schnell wie möglich dazu bewegen, das Sparprogra­mm zu billigen. „Der linke Flügel ist aufgebrach­t und wird dem Sparprogra­mm nicht kampflos zustimmen“, sagt ein hoher SyrizaFunk­tionär, der als Mitglied des Realo-Flügels gilt. Tsipras’ Überzeugun­gskraft sei aber nicht zu unterschät­zen.

„Es gibt einen Hoffnungss­chimmer, dass wir die Katastroph­e abwenden können“, sagte der ehemalige griechisch­e Außenminis­ter Dimitris Droutsas. Teilweise sei aber auch eine sehr große Skepsis zu spüren. „Es geht um sehr, sehr harte Maßnahmen.“Es gelte nun, das Sparpaket durch das Parlament zu bringen, sagte der Politiker der sozialisti­schen Pasok-Partei. „Das wird keine leichte Aufgabe sein für Herrn Tsipras“, so Droutsas.

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