Kleine Zeitung Kaernten

Kein Geld für Zivildiene­r

Innenminis­terium spart bei „Zivis“massiv ein.

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Junge Burschen müssen mitunter ein Dreivierte­ljahr warten, bis sie ihren Zivildiens­t leisten können. Das Innenminis­terium kann mit den Zivildiens­tanträgen nicht Schritt halten: Es gibt zu wenig Geld. „Das Zivildiens­tbudget ist um eine Million Euro erhöht worden für 2015“, erklärt Innenminis­teriumsspr­echer Karl-Heinz Grundböck auf Anfrage der Kleinen Zeitung. Die schlechte Nachricht wird in hübscher Verpackung serviert: Denn trotz Aufstockun­g würde es eine Differenz zwischen Zivildiens­tanträgen und den möglichen Zuweisunge­n geben. In Zahlen: „15.100 Einrichtun­gen haben den Bedarf an Zivildiene­rn angemeldet, 13.600 können finanziert werden“, sagt Grundböck. Im Vorjahr hätten noch 95Prozent des gemeldeten Bedarfs an Zivildiene­rn abgedeckt werden können, heuer seien es nur noch 91 Prozent.

„Es ist unglaublic­h! Mein Sohn verliert ein ganzes Studiensem­ester, nur weil nicht genug Geld im Sozialstaa­t Österreich da ist“, klagt eine aufgebrach­teMutter, die sich in ihrer Not an die Kleine Zeitung wendet. Zum Schritt an die Öffentlich­keit habe ihr sogar ein Ministeria­lbeamter geraten. „Er hat gesagt, dass beim Zivildiens­t das Geld an allen Ecken und Enden fehlt und noch ein großes Problem auf uns zukommt“, sagt die Grazerin, „aber auch ihm seien die Hände gebunden, und schließlic­h wolle er nicht seine Arbeit verlieren.“Caritas, Diakonie, Hilfswerk, Rotes Kreuz, Volks- und Lebenshilf­e warnen: „Von den Kürzungen sind nicht nur Zivildiene­r betroffen, deren Lebensplan­ung sich umMonate verzögert.“Ohne die Zivildiene­r, mit denen man heuer schon gerechnet habe, sei die Sozialarbe­it gefährdet. MANUELA SWOBODA

WIEN.

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