„Kein Entkommen ausdiesemDilemma“
Das Obere Gailtal und das Lesachtal mussten zum zweiten Mal in kurzer Zeit den Lawinentod von Bergrettern beklagen. Wie groß ist der Schmerz in Ihrer Heimatregion?
Für die Region bedeutet das unfassbare Unglück einen großen Schock, wieder sind junge Menschen verstorben. Es wirft auch viele Fragen auf. Der Tod des Hans Oberluggauer war ein schwerer Schlag für mich, weil wir viele Tage auf dem Berg verbracht haben. Er war ein vorsichtiger Charakter und auf dem Berg immer auf Sicherheit bedacht. Umso tragischer, dass gerade er Opfer eines Unglücks werden musste. Die Obergailtaler leben in einer alpinen Umgebung – dasWissen, dass es keinen 100prozentigen Schutz vor den Gefahren gibt, gehört dazu.
Besonders tragisch ist doch, dass Retter zu Opfern wurden.
Die objektive Gefahr, die vom Berg ausgeht, ist nicht total genau einschätzbar, anders als subjektive Gefahren wie Ausrüstung, Training und Planung. Das Unglück ist bei widrigemWetter passiert. Doch wennRetter nicht unter den Bedingungen des Ernstfalls üben, sind sie für den Ernstfall auch nicht gerüstet. Das ist dasWagnis, das Retter für andere eingehen – aus diesem Dilemma gibt es kein Entkommen.
Lawinen bleiben die großen Unbekannten im Widerstreit Mensch gegen Berg?
Es bleibt immer ein Stück Risiko in der Abwägung der Gefahren. In diesem Fall hat der nötige Respekt auch nicht gefehlt: Man suchte für die Übung einen vermeintlich harmlosen Hang. INTERVIEW:
UWE SOMMERSGUTER
ENGELBERT GUGGENBERGER:
GUGGENBERGER:
GUGGENBERGER: