Gyrokoptergiltalssicheres
Laut einem Luftfahrzeug-Experten komme ein Absturz wie jener am Montag in Friaul nur sehr selten vor.
JOCHEN BENDELE
Dass ein Kärntner Ehepaar mit seinem Kleinhubschrauber am Samstag in der Nähe von Pordenone abgestürzt ist, wirft Fragen auf. Am wichtigsten aber ist, dass die Opfer außer Lebensgefahr sind: Die Frau konnte das Spittal schnell wieder verlassen, der Mann hatte sich bei der Notlandung imWeinberg an den Drähten für die Reben verletzt.
Viele Leute erfuhren erst durch den Unfall, dass es solche Kleinhubschrauber gibt. „Sie gehören zu den sichersten Luftfahrzeugen und kosten im Unterhalt nur ein Drittel von normalen Hubschraubern“, sagt Gerhard Schimanz. Der Kärntner Pilot und Unternehmer muss es wissen: Er hat fast 5000 Flugstunden in Kleinhubschraubern, Helikoptern und Flugzeugen verbracht. Fliegen darf man sie mit einem speziellen Pilotenschein, Flüge von größeren Flughäfen sind der Austro Control zu melden.
Laien sind fasziniert von den Flugeigenschaften des 150.000 Euro teuren Geräts. Der einzige Motor treibt nur den Heckpropeller an, der die Maschine nach vorne schiebt. Der große Rotor oben, der an Hubschrauber erinnert, „ist aerodynamisch so konstruiert, dass er nur durch den Fahrtwind angetrieben wird“, erklärt Schimanz. Noch am Boden wird er elektrisch oder mechanisch auf 200 Umdrehungen gebracht, die sich kurz nach dem Start auf 400 Umdrehungen beschleunigen. Das reicht, um das Gerät mit bis zu zwei Passagieren in die Luft zu bringen. Schweben oder senkrecht starten und landen können die Klein-Helis nicht.
Fällt der Motor überraschend aus, stürzt das Fluggerät nicht wie ein Stein zu Boden. Stattdessen dreht sich der obere Rotor immer weiter und ermöglicht, langsam sinkend, eine Notlandung. Schimanz: „Hätte das Ehepaar 30Meter Platz auf einer Wiese gehabt, wäre gar nichts passiert.“So aber seien die beiden vermutlich relativi niedrig und über bewirtschaftetem Gebiet unterwegs gewesen.
Zum Glück
landeten die einem Weingarten Kärntner in