Kleine Zeitung Kaernten

Kaiser will Fonds für Asylwerber-Betreuung

Kärnten legt heute bei Flüchtling­sgipfel inWien Ersatzquar­tiere für Bleiburg vor.

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Wenn Landeshaup­tmann Peter Kaiser heute zum Flüchtling­sgipfel in dasWiener Bundeskanz­leramt kommt, hat er die Adressen jener 110 Quartiere im Gepäck, die er Innenminis­terin Johanna Mikl-Leitner als Ersatz für die Goiginger Kaserne in Bleiburg angeboten hat. Bekanntlic­h hatte das Innenminis­terium die Kaserne an der Grenze zu Slowenien als Unterkunft für rund 100 Asylwerber auserkoren. Mit dem Hinweis, dass die 4000-Einwohners­chon jetzt 46 Flüchtling­e beherbergt, hatten sich die Stadtväter gegen diesen Plan gewehrt. Ihr Argument: Damit habe man den Richtwert von vier Flüchtling­en pro 1000 Einwohner schon um einMehrfac­hes überschrit­ten.

Neben der Liste von Unterkünft­en wird Kaiser der Innenminis­terin heute einen Appell

KLAGENFURT.

an die Europäisch­e Union vorlegen, die eine gleichmäßi­ge Aufteilung der Asylwerber auf alle Mitgliedsl­änder vorsieht. Beim EU-Gipfel amEnde dieser Woche soll die Ministerin diese Forderung einbringen. In der Zwischenze­it sollen, so Kaisers Forderung, alle jene Länder, die bisher noch keine Flüchtling­e aufgenomme­n haben, Geld in einen Fonds einzahlen. Mit diesen Mitteln sollen jene Länder unterstütz­t werden, die wie Österreich „über ihre humanitäre Pflicht hinaus“(Kaiser) Asylwerber betreuen.

Mit gestrigem Stand leben in Kärnten 2311 Flüchtling­e. Damit wird die Quote zu knapp 90 Prozent erfüllt. Aktuell fehlen 300 Betreuungs­plätze. Wegen der wachsenden Zahl der Asylanträg­e ist eine 100-prozentige Quotenerfü­llung nur sehr schwer möglich. R. BENEDIKT

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