SO DENKEN SIE DARÜBER „Asyl ist kein Gnadenakt“
Die Gedanken einer Leserin zur Flüchtlingsfrage. Sie will Gastmutter für Asylkind werden.
Marokko ist eines der wichtigsten Transitländer für afrikanische Flüchtlinge auf dem Weg nach Europa. Immer mehr Flüchtlinge aus Afrika versuchen daher, in Gummibooten über die Meerenge von Gibraltar zu kommen. Im Norden von Marokko stecken viele in Oujda fest – im großenWartesaal nach Europa!
Die meisten 20-Jährigen haben alles hinter sich gelassen, um anderswo Glück zu suchen, das sie zu Hause nicht finden konnten, besitzen nur das, was sie am Körper tragen. Stattdessen werden sie gezwungen, sich auf abenteuerlichen Wegen irgendwohin spülen zu lassen, wie es den Schleppern und vor allem dem Schicksal gerade einfällt! Asylwerber, die nicht arbeiten dürfen, den ganzen Tag nichts zu tun haben, die Zeit totschlagen müssen, ihren Unterhalt nicht selbst verdienen können, will das jemand? Aber halt! Asyl ist kein Gnaden- akt, sondern ein Menschenrecht! Die Einstellung dieser armen Flüchtlinge: Dumusst dein Leben riskieren, um etwas zu erreichen! Menschen, die in Syrien nicht erschossen und im Mittelmeer nicht ertrunken sind. Sie stammen aus Eritrea, Somalia, Äthiopien, Nigeria, Ghana und Syrien. Sie haben Kriege hinter sich gelassen, Armut, Diktaturen, aber auch ihre geliebte Heimat und ihre Familien. Wir, ich, eine geborene Österreicherin, haben die Gnade, in diesem Land geboren zu sein.
Wichtig ist, dass es eine humanitäre Lösung in dieser Frage gibt. Und wenn unsere Politiker und die Behörden das nicht schaffen, braucht es eben Zivilcourage! Aber die Menschlichkeit versagt im eigenen Land. Beim Helfen im Ausland sind wir Spitze! Wir dürfen die Verantwortung nicht immer abschieben auf die Europäische Union oder sonst wohin. Wir, müssen uns fragen, was jeder dazu beitragen kann? Wir verschleudern in Österreich so viel Geld – siehe Song Contest. Die Stadt Wien hat in Summe rund 10,95 Millionen Euro an Geld und Sachleistungen ausgegeben.
Fast habe ich auf die vielen Kinder und Jugendlichen, die ohne Eltern in fremden Ländern ankommen, vergessen. Über 1000 unbegleitete Flüchtlingskinder sollen im ErstaufnahmelagerTraiskirchen sein. Jeder sollte sich an der Nase nehmen, ein Kind bei sich aufnehmen und ihm/ihr ein Zuhause geben. Auch ich bin gefordert etwas zu tun und werde mich als Gastmutter melden. Mag. Juliane Pruntsch,
Klagenfurt