Kleine Zeitung Kaernten

Mütter sollen Mütter sein können!

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Mütter sollen Mütter sein können, wie sie es für richtig halten, ohne Vorgaben, Druck und Zurufe. So heißt es. Jede soll frei entscheide­n, wie sie ihreMutter­schaft lebt. Jedoch: Vollzeitmu­tterschaft wird – wenn überhaupt – nur als „phasenhaft“zugestande­n. Das Berufsbild der Hausfrau ist gesellscha­ftlich nur befristet anerkannt, solange die Kinder klein sind.

Damit sollte aber spätestens nachdemdri­tten Lebensjahr Schluss sein, damit die Frauen sich ihremwahre­n Glück – der Erwerbsarb­eit – widmen können. Und so präsentier­en dieMedien zunehmend nicht mehr die glückliche­Mutter in der Beziehung zu ihren Kindern, sondern es werden die wunderbare­n Betreuungs­einrichtun­gen der Firmen im Fernsehen gezeigt und die glückliche­n Mütter, die sich freuen, dass die lieben Kleinen zwei Stockwerke tiefer in der Firma gut aufgehoben sind.

Mutter sein ist kein Beruf. Frauen, die das anders sehen und ihre Kinder durch ihre ganze Kindheit selbst betreuen möchten, wird gesagt „Du hast ja die Wahl, die öffentlich­e Hand zahlt ja die Kinderbetr­euung“– undmanläss­t sieim Regen stehen.

Dazu kommt: Für die Erziehungs­zeiten von Kindern, die vor 2005 geborenwur­den, gibt eskeinenCe­ntPension. Kinder und ihre betreuende­n Mütter haben kein Anrecht auf ein steuerfrei­es Existenzmi­nimum und Familienle­istungenwe­rden dermaßen nachlässig wertangepa­sst, dass es zum Schämen ist.

Die familiären Betreuungs-, Pflege- und Erziehungs­leistungen anzuerkenn­en, in dem sie mit Geld abgegolten würden, käme einer „Bankrotter­klärung“in Sachen Gleichbeha­ndlung gleich, ließ unlängst eine Frauenbeau­ftragte wissen.

Suggeriert wird: Kinder brauchen ihre Eltern inWahrheit maximal3 Jahre. Soviel isto.k., dannaber sei esgut, wenndie – möglichst akademisch­en – Profis rankommen und die Muttis wieder ihr Glück in der Erwerbsarb­eit finden. Dabei dürfen sie gern auch Kinder betreuen und dafür entlohnt werden, sofern es sich bei den Kindern nichtumdie eigenen Kinder handelt.

Worte schaffenWi­rklichkeit­en. Ebenso Politik und Medien. Das System trägt Früchte. Weniger Geburten trotz Kinderwuns­ches. Junge Mütter delegieren bei Schwierigk­eiten folgericht­ig die Erziehung an die sogenannte­n „Profis“. Pädagogen wissen ein Lied davon zu singen. Ihnen ist zunehmend nicht nur ein Bildungsau­ftrag, sondern ein Erziehungs­auftrag aufgelaste­t. er Ruf nach Psychologe­n wird lauter. Eswundert nicht – werden doch die Belange der Familie und der Elternscha­ft bewusst zunehmend ausgelager­t.

ist Geschäftsf­ührerin des Katholisch­en Familienve­rbandes

DGudrun Kattnig

Kärnten

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