Postpartner.
71 von 108 Postämtern sperrten in sechs Jahren zu. Schwierige Suche nach Partnern.
KARIN HAUTZENBERGER
D ie Österreichische Post AG hat ihre Strukturen in den vergangenen Jahren radikal geändert. 2009 gab es in Kärnten noch 107 Postämter, heute sind es nur noch 36. Als Ersatz hat man ein großes Netz an Postpartnern aufgebaut: Während vor sechs Jahren noch 24 Postpartner im gesamten Bundesland geöffnet waren, sind es heute 119. Im Juli kommen wieder zwei dazu.
Die Umstrukturierung sei aufgrund der geänderten Anforderungen nötig geworden, erklärt Post-Pressesprecherin Kathrin Schrammel: „Durch E-Mails geht das Briefgeschäft immer mehr zurück.“Bei der Bevölkerung kommtdas nicht immer gut an. In Villach wurden heuer Unterschriften gegen die Schließung des Postpartner-Betriebs in der St. Magdalener Straße gesammelt und in Klagenfurt herrscht Unmut über die Schließung der Servicestellen in Welzenegg und in der Schleppekurve.
Neue Partner zu finden, sei nicht immer einfach, sagt Schrammel. Einen zusätzlichen Anreiz schaffen sollen die verbessertenKonditionen: Seit März erhalten Postpartner im Schnitt um rund zehn Prozent mehr Provision. „Es hören aber nicht immer die Postpartner auf. Manchmal passt es für uns nicht und wir beenden die Zusammenarbeit“, sagt Schrammel. In Klagenfurt gibt es jetzt aber Nachfolger: in Welzenegg die Trafik im Möbel- haus Kika und mit dem neuen Postpartner in der Schleppekurve müsse erst der Vertrag unterzeichnet werden. Beide sollen voraussichtlich im Juli eröffnen.
Einer der weiß, was es heißt, Postpartner zu sein, ist Vinzenz Pruntsch. Der Trafikant aus St. Kanzian hat die Partnerschaft im Februar übernommen: „Es ist ein weiteres Standbein.“Manche Postpartner würden aber glauben, dass man sich dadurch ohne Arbeit eine goldene Nase verdienen oder sein Unternehmen vor der Pleite retten könne: „Das ist nicht der Fall. Und es ist auch viel Arbeit. Aber die zusätzliche Frequenz darf man nicht vernachlässigen.“