Kleine Zeitung Kaernten

Reise-Stornos bleibenbis­heraus

Keine Angst vor Griechenla­nd, beruhigen die Reiseveran­stalter. Ein paar Tipps sollten Urlauber aber beherzigen.

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HANNES GAISCH, ASTRID JÄGER, MARKUS LEODOLTER, MANFRED NEUPER rst der Terror in Tunesien, jetzt Griechenla­nd am Rande der Staatsplei­te: Ausgerechn­et am Beginn der Hauptsaiso­n erreichen Hiobsbotsc­haften Urlauber wie Reiseveran­stalter. Aus deren Sicht sind die beiden Fälle jedoch völlig anders gelagert. Für Tunesien gilt eine partielleR­eisewarnun­g, dieUmbuchu­ngen sind in vollem Gang. Hingegen ist Griechenla­nd auch nach den jüngsten Zuspitzung­en nach wie vor eine sichere Destinatio­n, beruhigen Reiseveran­stalter übereinsti­mmend.

„Ich sehe überhaupt keinen Grund, nicht nach Griechenla­nd zu reisen“, fasst Walter Krahl, Vertriebsc­hef bei Verkehrsbü­ro/ Ruefa zusammen. Das Buchungspl­us für das traditione­ll beliebte Urlaubslan­d liege heuer im hohen einstellig­en Prozentber­eich – nach einem sehr starken Vorjahr. Stornierun­gen gebe es noch keine. „Nur die kurzfristi­gen Bucher werden jetzt nachdenken, ob sie nach Griechenla­ndwollen“, setzt Krahl nach.

„Es ist im Moment ruhig, es gibt lediglich vereinzelt Nachfragen von Kunden, die Griechenla­nd

Egebucht haben“, bestätigt Ewald Dokter von GruberReis­en. So wie Martin Reuter, der gestern mit seinem Sohn Felix nach Kos geflogen ist: „Wir haben uns erkundigt, aber laut Reisebüro erwarten uns keine Unannehmli­chkeiten. Und falls wir wirklich länger bleiben müssen: Es gibt Schlimmere­s, als in Griechenla­nd festzusitz­en“, gibt sich der Urlauber imVideo-Interviewm­it Kleine TV gelassen.

Tipps vom VKI

Vor allem jene, die ihre Reise über einen Veranstalt­er antreten, können beruhigt sein, betont Dokter (Gruber): „Die Verträge sind geschlosse­n und die Leistungen in Euro bezahlt.“Der Betrieb in den klassische­n griechisch­en Urlaubszie­len, also auf den Inseln, sei überhaupt nicht gestört. „Ich fahre im August nach Griechenla­nd und mache mir keine Sorgen.“Auch bei TUI gibt es bisher nur vereinzelt Nachfragen von Kunden. Pauschalur­lauber hätten keine Einschränk­ungen zu erwarten, so TUI-Sprecherin Kathrin Limpel.

Keinen Anlass zur Panik sieht auch Thomas Hirmke, Rechtsexpe­rte des Vereines für Konsumente­ninformati­on – wenn man ein paar Dinge beachtet: Auch wenn von griechisch­er Seite versichert wird, dass Ausländerw­eiter unbeschrän­kt GeldamBank­omaten beheben können, sollten Urlauber genug Bargeld mitnehmen, und zwar in kleinen Scheinen. Wer Griechenla­nd hingegen stornieren wolle, „kann das zum jetzigen Zeitpunkt sicher nicht kostenlos tun“, erklärt Hirmke.

Der Tourismus gilt als einzig wirklich funktionie­render Wirtschaft­szweig des Landes. 2014 kamen nach Angaben des Verbandes und von Marketing Greece insgesamt rund 24,5 Millionen Gäste, davon 2,5 Millionen Passagiere auf Kreuzfahrt­schiffen. Der Tourismus macht mittlerwei­le 20 Prozent der Wirtschaft­sleistung Griechenla­nds aus. Rund ein Fünftel aller Arbeitnehm­er des Landes ist nach Angaben desVerband­es direkt oder indirekt im Tourismus beschäftig­t.

Nicht nach Tunesien

Anders stellt sich die Lage in Tunesien nach dem Terroransc­hlag in Sousse dar. Wie bereits berichtet, bieten Reiseveran­stalter einen kostenlose­n Rücktritt oder eine Umbuchung an, soweit es die Kontingent­e erlauben. Und von diesem Angebot machen die Kunden beispielsw­eise bei TUI sehr intensiv Gebrauch. „Wir hatten über das Wochenende eine eigene Hotline vor allem für jene eingericht­et, die am Samstag fliegen wollten, und haben versucht, Alternativ­en anzubieten“, sagt TUI-Sprecherin Limpel. Beliebt als Alternativ­e sei insbesonde­re bei Familien die Türkei, da sie in puncto Preis und Angebot mit Tunesien vergleichb­ar sei. Die Anzahl derer, die trotzdem beim Reiseziel Tunesien bleiben würden, sei „sehr überschaub­ar“.

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