„Auf den Inseln läuft alles ganz normal“
Chefin des Griechenland-Spezialisten Springer, Andrea Springer, berichtet von der Lage vor Ort.
Sie sind gestern auf der Insel Kos gelandet. Zufall oder wollten Sie sich selbst von der Situation überzeugen?
ANDREA SPRINGER:
Ich wollte in Paros Verträge mit neuen Hotels abschließen. Andererseits bin ich froh, dass ich mich vor Ort informieren kann, wie alles läuft. Ob man Geld bekommt und ob die Lage unter Kontrolle ist.
Haben Sie Geld aus dem Bankomaten ziehen können?
Ohne Probleme, vor mir war nur ein einziger Kunde. Ich konnte problemlos 200 Euro abheben – wie alle Ausländer. Auch am Flughafen von Kos war es ruhig. Eswar aber schon bisher so: Auf den Inseln gehen die Uhren anders als beispielsweise in Athen. Alles läuft normal. Es gibt kaum Arbeitslosigkeit und der Tourismus agiert unabhängig. Daher funktionierte es bisher reibungslos. Durch die Landwirtschaft kann man sich auch weitgehend selbst versorgen.
Was sagen Ihre Partnerhotels und die Tourismusorganisationen vor Ort?
SPRINGER:
Die meisten haben eine Riesenwut auf die Regierung. Keiner weiß, worüber er am Sonntag abstimmen soll, denn aus Europa will eigentlich keiner hinaus. Die Enttäuschung über dieUnfähigkeit ist groß. Ein
SPRINGER:
Hotelier hat gestern alle Mitarbeiter bezahlt, aber Steuern und Abgaben an den Staat gestoppt. Die Touristiker sind außer sich, dass der wichtigste Wirtschaftszweig in der Hauptsaison getroffen wird.
Die Buchungen für Griechenland laufen heuer sehr gut. Gibt es schon Stornierungen?
Heuer ist Griechenland sehr gefragt, es ist echt gut gelaufen. Freilich fragen die Kunden, was sie erwartet, ich kann sie aber beruhigen. Griechenland ist noch ein sehr sicheres Urlaubsland. Es fahren alle Taxis, Fähren, die Flüge landen planmäßig.
Sollte die Lage eskalieren? Streiks, Tumulte, Flugausfälle?
Wer im Reisebüro gebucht hat, braucht sich keine Sorgen zu machen, wir haben immer noch alle gut zurückgeholt. Ich glaube nicht an Streiks, denn jetzt geht es für die Griechen ums Eingemachte, ums Überleben.
Was würde die Drachme für den Griechenland-Spezialisten´Springer bedeuten?
Ich glaube nicht, dass das von heute auf morgen geht. Möglicherweise werden Griechenlanddann billiger. Man muss auch Geld wechseln, wenn man in die Türkei fährt. INTERVIEW: ELISABETH TSCHERNITZ- BERGER
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