Asylgipfelsolldie Weichenneustellen
In 88 säumigen Gemeinden soll es zumindest kleine Quartiere geben.
DieNotwendigkeit ist wegen der steigenden Flüchtlingszahlen groß, die Erwartungshaltung ebenso: Beim Asylgipfel, der heute um 13 Uhr in der Landesregierung auf Einladung von Landeshauptmann und Flüchtlingsreferent Peter Kaiser hin beginnt, sollen neue Unterbringungsmöglichkeiten gefunden werden. Oder zumindest die
KLAGENFURT.
Weichen neu gestellt werden. In 88 Kärntner Gemeinden (von insgesamt 132) ist derzeit kein einziger Flüchtling untergebracht, zeigte Kaiser in der Vorwoche auf. Er sieht diese Kommunen gefordert. Zumindest fünf bis sechs Leute soll es überall geben. 2300 Flüchtlinge werden derzeit im Lande betreut, weitere 330 Plätze seien bis Ende Juli not- wendig. Das Land will deshalb von bisherigen Vorgaben abweichen. Bis jetzt musste ein Quartier zumindest Platz für 15 Personen bieten, maximal sind es 50 Plätze. Künftig sollen auch kleine Einheiten möglich sein. Das Angebot von Pfarren, eine Asylantenfamilie im Pfarrhof unterzubringen, würde so möglich. Kaiser denkt zudem an Quartiere in Containern.
Beim Asylgipfel dabei sind alle Bezirkshauptleute, die Bürgermeisterder Bezirke, Caritas und Diakonie sowie Kaiser und sein Team. Die Bezirkshauptleute sollen mit ihren regionalen Detailkenntnissen bei der Quartiersuche eingebunden werden, aber auch, um die Akzeptanz in der Bevölkerung zu erhöhen, heißt es.
Beim Asylgipfel debattiert wird wohl auch der Vorstoß des Bürgermeisters von Eisenkappel/Zˇelezna Kapla, Franz Josef Smrtnik, wo 106 Asylwerber untergebracht sind. Ein Spitzenwert im Bezirk Völkermarkt sei das. Smrtnik fordert von Kaiser (ähnlich wie dieser es auf EU-Ebene für säumige Länder verlangt hat, Anm.), dass es für Gemeinden ohne Flüchtlinge Strafzahlungen, für Gemeinden mit Flüchtlingen hingegen Sonderzahlungen geben solle. ANDREA BERGMANN