Konsequenzen aus teurer Umfahrung
Rechnungshof kritisiert 46-Millionen-Euro-Projekt in Bad St. Leonhard.
Heftige Kritik übt der Landesrechnungshof (LRH) an den Kosten für die 2012 eröffnete Umfahrung von Bad St. Leonhard. Wie mehrfach berichtet, war das vier Kilometer lange Projekt mit 46 Millionen Euro wesentlich teurer als geplant. Der Rechnungshof nennt es laut „profil“in seinem Bericht „eines der aufwendigsten Projekte seit der Übertragung der Bundesstraßen in die Landeskompetenz“.
Der Kontrollausschuss des Landtages wird sich heute mit der Causa befassen. Man rechnet mit einerVertagung, um Beteiligte einzuvernehmen. Sollte der
KLAGENFURT.
Ausschuss den Bericht beschließen, wird er dem Landtag vorgelegt. Das sollte noch vor der Sommerpause sein. Gleichzeitig befasst sich Landesrat Gerhard Köfer (Team Kärnten/Stronach) als Verkehrsreferent mit der Sache. Er will heute erste Konsequenzen ankündigen. Die Umfahrung war von seinem Ressortvorgänger Landeshauptmann Gerhard Dörfler (FPÖ) initiiert und eröffnet worden.
Der Landesrechnungshof hatte das Projekt schon nach dem Spatenstich 2008 hinterfragt und der Straßenbauabteilung neun Planungsänderungen angeraten.
Konkret kritisieren die Prüfer in ihrem Bericht die fehlerhaften Planungen, Mehrkosten durch den verzögerten Baubeginn sowie die überdimensionierten Lärmschutzwände. Diese seien „zu einem erheblichen Teil nicht aufgrund physikalischer Erfordernisse entstanden, sondern nur zur Erhöhung der Akzeptanz der Trasse“, heißt es. Zudem: Für vermeintlich benötigte Grundstücke, die das Land um 1,182 Millionen Euro kaufte, hätte man 2014 nur 107.000 Euro erlösen können. Der Verkauf kam wegen des geringen Betrages dann nicht zustande. ROBERT BENEDIKT