Der eigene Blickwinkel
Morgen Abend starten die „Tage der deutschsprachigen Literatur“. Die Autoren kann man schon kennenlernen – mithilfe ihrer Videoporträts.
Der Maria Saaler Peter Truschner nutzt das Video-Porträt, mitdemdieAutoren bei den „Tagen der deutschsprachigen Literatur“vor ihren Lesungen vorgestellt werden, als Ouvertüre: „Damit soll man atmosphärisch in meinen Text eintauchen können“, hofft er. Ein Bild davon konnte man sich bis zum gestrigen Abend noch nicht machen – seinVideo sowie jenes der deutschen Autorin Ronja von Rönne waren noch nicht auf bachmannpreis.orf.at online.
Die restlichen zwölf Autoren präsentieren sich in oft witzigen und ungewöhnlichen Porträts – nichtwenige haben die Produktion selbst in die Hand genommen. Denn, so die Linzerin Teresa Präauer: „Das Autorenporträt ist ein Genre, das oft wahnsinnig doof inszeniert wird. Ich will selbst den Blickwickel bestimmen können.“Bei ihr bedeutet das: ein Tanz mit falschem Gebiss in einer mit ihrer Artwork bespielten Bluebox. Valerie Fritsch wiederum schickt die Zuschauer in eine bedrohliche GartenfestSzenerie samt brennender rosa Perücke – bei den Dreharbeiten hat sie sich „ein bisschen die Augenbraue abgefackelt“, verriet sie der Austria Presse Agentur.
Nach Bracˇ, auf die Insel ihrer Kindheit, führt das Video der Klagenfurterin Anna Baar, die über das Aufwachsen in zwei Sprachen nachdenkt. Über die Wienerin Falkner erfährt man im Clip: „Der Gestus von Falkners Texten ist ein performativer, theatralisch deklamatorischer.“
Die Schweizerin Monique Schwitter präsentiert sich singend inmitten ausgestopfter Tiere, ihr Landsmann Jürg Halter fängt Lyrik in einer „Gedichtefalle“ein, Katerina Poladjan denkt über Don Quijote und Pilze nach. Ob die Texte der Autoren ebenso vielfältig und originell sind, wird sich ab Donnerstag zeigen, wenn die Lesungen um den Bachmann-Preis starten. Bachmann- Preis. Eröffnung morgen, 20.30 Uhr. Lesungen 2. bis 4. Juli ab 10 Uhr. ORF-Theater Klagenfurt. bachmannpreis. orf. at