Martialische Klänge vor der Laibacher Burg
Tan Dun eröffnete das Festival Ljubljana.
Auf einer Riesenleinwand konnte man reitende, bis auf die Zähne bewaffnete Krieger, Soldatenaufmärsche, wilde Zweikämpfe – sehr ästhetisch und in wunderbarer Landschaftskulisse aufbereitet – sehen. Dazu wurde die passende, meist von donnernden Schlägen begleitete martialische Livemusik gespielt: Das Ljubljana-Festival ging auch bei der diesjährigen Eröffnung wieder neue Wege. Vor der malerischen Kulisse der Laibacher Burg wurden Szenen aus verschiedenen Filmen des in China sehr populären Genres „Martial Arts“(Kriegsabenteuer aus den alten Zeiten der Ming-Dynastie) gezeigt: Etwa der mit einem Konzert für Violine und Orchester unterlegte Film „Hero“oder „Crouching Tiger, Hidden Dragon” mit dem bekannten Cello-Konzert.
Komponiert wurde die insgesamt doch etwas gleichartig klingende Filmmusik von Tan Dun, der klassische und moderne sowie europäische und ganz besonders asiatische Musikelemente verknüpft. Dirigiert wurde sie vom chinesischen Komponisten, der für seine Filmmusiken sowohl den Grammy wie auch den Oscar gewonnen hat, selbst am Pult eines Riesenorchesters: Die vereinigten Musiker der Slowenischen Philharmonie und des Orchesters des Teatro Verdi aus Triest wussten bei den überwiegend kriegerischen Klängen mit orchestraler Wucht, aber auch mit einigen Lyrismen effektvoll zu beeindrucken. Dabei fielen mehrere dröhnende Taiko-Trommeln und bei der Zugabe „The Triple Resurrection“für Violine, Cello und Klavier zwei plätschernde Wasserbecken als exotische Instrumente auf. Ausnahmslos technisch hochstehend waren die Solisten: Lana Trotovsˇek auf der Violine, Zhun Lin am Cello und Yingdi Sun am Klavier.
HELMUT CHRISTIAN
KLAGENFURT.
www.ljubljanafestival.si