Nach Insolvenz jetzt Poker umRZ-Firmen
Riegler und Zechmeister „hoffen auf einen Kompromiss“. Hält die Heta Kreditlinien geschlossen, drohen neue Insolvenzen.
Für die RZ-Gruppe vonWACPräsident Dietmar Riegler und seinem 50-Prozent-Firmenpartner Otto Zechmeister entscheidet sich über dasWochenende das Schicksal zwischen Weiterbestand und neuen Insolvenzen. Nach dem Sanierungsverfahren für die pleitegegangene RZ Holzindustrie mit der Säge in Wiesenau im Lavanttal könnten Riegler und Zechmeister schon abMontag gezwungen
ADOLF sein, gleich mehrere WINKLER Gesellschaften mit Heizwerken quer durch Österreich beim Konkursgericht Klagenfurt zu Sanierungsverfahren anzumelden. Dieser Super-GAU droht einzutreten, wenn die Hypo Bad Bank Heta Kreditlinien geschlossen hält.
Wie berichtet, hat die RZGruppe aus Hypo-Zeiten dort einKredit-Obligo von 70 Millionen Euro angesammelt, das die Heta nun offenbar fällig stellen will. Schon seit März, als die Säge stillgelegt und die 53 Mitarbeiter mitAussetzungsverträgen vertröstetwurden, wird um den Geldfluss gerungen. Am Dienstagwar es für die Säge endgültig aus – mit 17,4 Millionen Euro Passiva und 3,6 Millionen Euro Aktiva, wie die erst einen Tag von Insolvenzeröffnung eingesetzte Geschäftsführerin angab. Zum Masseverwalter bestellte dasKonkursgericht den Klagenfurter Anwalt Egbert Frimmel. „Jede Bank ist offen für gute Vorschläge, die die Sanierungsfähigkeit eines Betriebes beweisen. Bisher liegt ein schlüssiges Sanierungskonzept nicht vor“, erklärte am Donnerstagnachmittag HetaSprecher Alfred Autischer. Zur selben Stunde vermeinten Riegler und Zechmeister aber ebendieses vorzulegen:„Wir haben der Heta für die betroffenen Unternehmen einen konstruktiven Vorschlag mit einer umsetzbaren Lösung übermittelt“, erklärte Zechmeister. Man würde dazu Liquiditätsreserven einsetzen und hoffe auf einen Kompromiss. Zechmeister: „Jetzt beraten die Rechtsanwälte.“Ob Riegler und Zechmeister über das Wochenende das erhoffte Stand-still-of-capital für drei Monate aushandeln können, bleibt offen.
Auch so ist den beiden bewusst, dass die Optik ungut ist, wenn eine augenscheinlich selbst verschuldete Säge-Insolvenz Arbeitsplätze kostet. Bei der RZ-Gruppe stehen 280 Arbeitsplätze auf dem Spiel. Da die vielen Gesellschaften imInund Ausland vielfach verbunden sind, wäre ein Domino-Effekt das schlimmste Szenario. Riegler und Zechmeister, die sich von Heta wie von der Papierlobby bedrängt fühlen, wollen entschlossenumdie Gruppe kämpfen.
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