Lungenabteilung vordem„Aus“
Pulmologie am Klinikum Klagenfurt wird künftig in Abteilung Innere Medizin eingegliedert.
ROBERT BENEDIKT
Am Montag werden der Vorstand der Kabeg (Krankenanstaltenbetriebsgesellschaft) und Gesundheitsreferentin Beate Prettner (SPÖ) einen Brief mit brisantem Inhalt erhalten. Absender ist kein geringerer als der Präsident der österreichischen Gesellschaft für Pulmologie, der Salzburger UniversitätsMichael Studnicka. In dem Schreiben heißt es: „Wir ersuchen sie, die geplante Umstrukturierung zu überdenken, da diese aus unserer Sicht zu einem Verlust an AusbildungsQualität mit der Möglichkeit der Aberkennung von AusbildungsStellen führen könnte.“Die Rede ist von der geplanten Auflösung der Lungenabteilung am Klinikum Klagenfurt und deren Eingliederung in die Abteilung für InnereMedizin.
Mehr Lungenerkrankungen
Christian Geltner, Primarius der Pulmologie, hat für diese „Neuordnung“kein Verständnis. Er verweist darauf, dass die Lungenkrankheiten im Gegensatz zu Kreislauf- und den meisten Krebserkrankungen kontinuier- lich ansteigen und intensiver Betreuung bedürfen.
Der ärztliche Direktor des Klinikums, Ferdinand Rudolf Waldenberger, versucht zu kalmieren: Mit derNeuordnung der Abteilungen reagiere man auf Erfordernisse der Facharztausbildung, die mit 1. Juni heurigen Jahres in Kraft getreten ist. Auch im Büro der Gesundheitsreferentin heißt es, die Eingliederung der Pulmologie in die interne Medizin sei nur eine administrative Maßnahme, fachliche Expertise und Betreuung der Patienten würden dadurch nicht eingeschränkt. Davon lässt sich Professor Studnicka nicht überzeugen: „Man versucht offensichtlich, für die Erstellung der Dienstpläne mehr Ärzte zu haben.“
Umauf die Bedeutung der Pulmologie hinzuweisen, veranstaltet die Medizinisch-Wissenschaftliche Gesellschaft am 9. Juli an der KlagenfurterUni (Hörsaal 1, 19 Uhr) ein Symposion mit dem Titel „Pneumologie 2025- wohin geht der Weg?“Univ. Prof. Studnicka spricht dabei zum Thema „Die Lunge und ihre Erkrankungen im Jahr 2025“. Primarius Geltner beleuchtet „Innovative Therapien- was ist zu erwarten?“