Kleine Zeitung Kaernten

Der Österreich-Rundfahrt

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sondern wirklich. Wien war lange Zielort, diesmal geht es in der Hauptstadt los. Warum?

Ich wollte die Berge so spät wie möglich, damit nicht schon am Dienstag oder Mittwoch am Horn eine Entscheidu­ng fällt. Dazu wollte ich Startund Zielorte trennen. Das ist touristisc­h gut und auch logistisch, weil der Tour-Tross, der 650 Personen umfasst, auf zwei Orte aufgeteilt werden kann.

Wie schwierig war denn die Organisati­on Ihrer ersten Ö-Tour?

Ich müsste lügen, wenn ich sage, dass es einfach ist. Ich war extrem motiviert, hatte am 1. Dezember 2014 eine Rundfahrt fertig, habe die Verträge verschickt. Und dann musste ich drei Etappen streichen, neu suchen. Dazu kam das Fernsehen . . . Inwiefern?

Der ORF meinte zunächst, dass die Übertragun­g mit einer neuen Technik billiger wird. Aber das ging dann nicht. Dazu haben mir die Übertragun­gszeiten

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nicht gepasst. Also haben wir gesagt: Wir machen es selbst. Wir haben diesmal ein eigenes LiveSignal, die letzten zwei Stunden vor dem Ziel. Zunächst 30 Minuten Zusammenfa­ssung, dann live. Mit Kommentar und vielem mehr. Das kann man sich am Computer auch im Büro anschauen – sorry an die Chefs. Und im Schwimmbad auch am Handy. Das ist ein ganz neuer Weg. Und wir haben noch viel vor. Was denn?

Eigene Blogs, Ernährungs­beratung – alles, was rund um Radsport passiert. Mein Zugang ist marketingt­echnisch. Mein leider verstorben­er 83-jähriger Onkel hat mir immer gesagt, dass es in den Pyrenäen Zigtausend­e Schafe gibt. Das hat ihn an der Übertragun­g der Tour de France am meisten interessie­rt, das hat er goutiert. Diesen Weg, die Rundfahrt auch als touristisc­hes Gut zu erkennen, will ich gehen. Der Radtourism­us hat Zukunft, extrem steigende Zahlen, touristisc­he Partner sind extrem wichtig. Was ich brauche, ist eine leistbare Produktion, denn die Sendefläch­e – ob ORF, ob Eurosport – ist ja auch nicht gratis. Ich will, dass wir Österreich bekannter machen.

Worauf freuen Sie sich denn am meisten? Ich hab mich extrem darauf gefreut, dass es losgeht.

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Denn davor hab ich über 14 Tage maximal zwei Stunden geschlafen. Es ist ein 24-Stunden-Job. Ein Beispiel: Zwei Tage vor TourStart habe ich 15.000 Liter Mineralwas­ser nachbestel­lt. Aber dann muss man auch den Transport noch organisier­en. Los ging es – und jetzt?

Ich hoffe, dass unser neues Erscheinun­gsbild ankommt. Ich freue mich auf junge, aktive Radfahrer, die sich die Seele aus dem Leib fahren. Darauf, dass die Österreich­er zeigen, was sie können. Unsere Idee, Helden zu kreieren war gut, wird von den Partnern goutiert. Es passiert etwas.

Etwas passieren – da denkt man im Radsport auch immer an Doping. Wie sehen Sie die Situation?

Es kann immer was passieren, aber das ist in jeder anderen Sportart auch so. Es wird halt im Radsport immer groß gespielt, größer als bei den anderen. Aber ich gehe davon aus, dass alles gut funktionie­rt. INTERVIEW:

MICHAEL SCHUEN

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