Kleine Zeitung Kaernten

BACHMANN PREIS Schreiben über Gott und die Welt

DichtesTei­lnehmerfel­d: Die Jury hat heute die Qual derWahl. Vor allem Frauen stehen vor dem Sprung aufs Siegerpode­st.

-

KARIN WALDNER- PETUTSCHNI­G

Über Gott und dieWeltwur­de auch am letzten Lese-Tag des Bachmann-Wettbewerb­es diskutiert – wie etwa bei Jürg Halters Text über die Albträume eines Mannes im 21. Jahrhunder­t. Aber vor allemwaren es während des gesamten Bewerbes die zwischenme­nschlichen Beziehunge­n, der Mikrokosmo­s Familie, der die Themen-Vielfalt überschaub­ar machte. Viele davon wurden von Autorinnen aufgegriff­en, wobei mindestens drei Österreich­erinnen unter den Favoritinn­en zu finden sind.

Zur bereits hochgelobt­en Grazerin Valerie Fritsch (mit einer Vater-Sohn-Geschichte) gesellten sichamSams­tag noch die Linzerin Teresa Präauer (mit einer amüsanten Frau-Mann-Beziehung) und die Klagenfurt­erin Anna Baar (mit einem Text über ein Mädchen und seine kroatische Großmutter). Monique Schwitter mit ihrer Dreiecksko­nstellatio­n (Frau und zwei Männer), Katarina Poladjan und Saskia Henning von Lange mit ruhigen Paar-Geschichte­n und die Rumänin Dana Grigorcea mit ihrer Satire über Michael Jackson in Bukarest ergänzen die Riege der Preisanwär­terinnen. Aber auch die Qualität der anderen, teilweise unter ihrem Wert gehandelte­n Texte war so hoch wie schon lange nicht mehr – was auch daran liegen mag, dass bei einem Altersschn­itt von 36 Jahren keine völligenNe­wcomer unter den Schreibend­en waren.

Vorschuss- Lorbeeren

Was auch die heuer umbesetzte Jury zu einem immer wieder unterhalts­amen Schlagabta­usch und köstlichen Wortschöpf­ungen verleitete. Merkte man dem Neo-Juror und Standard-Kritiker Stefan Gmünder an, dass er sich hinter einerTasta­turwohler fühlt als im Scheinwerf­erlicht, so gab sich der Leiter des Literaturh­auses Graz, Klaus Kastberger, als Rabauke der Runde, der immer wieder mit dem feinsinnig­en Schweizer Juri Steiner die Klingen kreuzte. Manchmal war es wohl etwas zu viel des Tadels, aber auch des Lobes – etwa als er die Vorschussl­orbeeren des Kärntner Literaten JosefWinkl­er an Anna Baar, die Moderator Christian Ankowitsch zitierte, gleich noch einmal vergab: „Ich halte viel von JosefWinkl­er.“Mit Empathie für die Lesenden, mit Ironie und Augenzwink­ern urteilte die Schweizer Jurorin Hildegard E. Keller, seit Jahren Stammgast in Klagenfurt, und

 ?? PUCH/ORF ?? Lesen und Luft zufächeln
PUCH/ORF Lesen und Luft zufächeln
 ??  ??

Newspapers in German

Newspapers from Austria