SO DENKEN SIE DARÜBER „So egoistisch und arrogant?
Eine Leserin fordert Mitgefühl für Flüchtlinge und erinnert daran, dass auch wir in Not waren.
HDie Leserbriefe erscheinen im Ressort Dialog,
Leitung: WOLFGANG RAUSCH, Leserbrief-Ansprechpartnerin: SONJA SCHINDLER, leserbriefe@ kleinezeitung. at, Fax: 0463/58 00-307, per Post an Kleine Zeitung Leserbriefe,
Funderstraße 1 a, 9020 Klagenfurt. eute in den Morgennachrichten höre ich, dass einer Touristengemeinde wie Krumpendorf doch kein Flüchtlingslager, sprich Zeltlager, zugemutet werden kann. Warum eigentlich nicht?
Sind wir so egoistisch und arrogant geworden, um keine Flüchtlinge zu ertragen, die im Moment nur ein Dach über den Kopf brauchen?
Natürlich ist das nur eine Notlösung mit den Zelten. Doch es liegt doch an jedem einzelnen Bürger, wie die Einstellung zu Flüchtlingen in Kärnten ist. Wir, die wir alle ohne Ausnahme im Vergleich zu Flüchtlingen bestens leben, können uns von leeren Quartieren nicht trennen, sind egoistisch und machen Aufstände, wenn in der Nähe ein Do- mizil geplant werden soll. Es ist nicht Innenministerin Johanna Mikl-Leitner – und wohl auch nicht Landeshauptmann Dr. Kaiser – allein daran schuld.
WIR haben verlernt, helfen zu wollen – nämlich auch dann, wenn es notwendig wird und gefordert wird und es so scheint, als würde es uns stören.
Sicherlich, diese Generation hat die Zeit nach dem 2. Weltkrieg nicht erlebt, und wenn man immer eine gute Zeit hat, lernt man nicht teilen und helfen; auch nicht sich in fremde Menschen hineinzufühlen und alles Fremde abzulehnen.
Hoffentlich kommt niemand mehr von uns in so eine Situation – dann wären wir auch Flüchtlinge . . .!
Hildegard Plasch, Klagenfurt