Kleine Zeitung Kaernten

Wieder ein richtig „schöner Pokal“

Lewis Hamilton feierte in Silverston­e seinen 34. Grand-Prix-Sieg und führt in der WM nun schon mit 17 Punkte vor Nico Rosberg.

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GERHARD HOFSTÄDTER

Gutes Timing ist das halbe Leben. Diese Binsenweis­heit gilt natürlich ganz besonders in der bestzeitge­steuerten Formel 1. Das Schöne dabei: Der Grand Prix von Großbritan­nien in Silverston­e, mit 140.000 Fans restlos ausverkauf­t, unterstric­h einmal mehr, dass das Gefühl und Wissen des menschlich­en, lenkraddre­henden Wesens selbst ohne Computerhi­lfe Rennen entscheide­t.

Was war geschehen? Das Rennen in Northampto­nshire bot wieder einmal alle Ingredienz­ien auf, die wichtig zum Gelingen eines WM-Laufs sind. Eine heiße Startphase, in der sogar die Williams mit Massa und Bottas die erfolgsver­wöhnten Silberpfei­le abhängten, ein paar Taktikspie­le. Und zwei Regenschau­er in der Schlusspha­se. Die exakt zu einem Zeitpunkt kamen, als sich die Positionen schon mehr oder weniger gefestigt hatten. Lewis Hamilton lag voran, aber bei den ersten kleinen Tropfen war Nico Rosberg der schnellste Mann draußen auf dem Parcours. Und während in allen Teams die Köpfe vor den Bildschirm­en rauchten, Wetterdate­n, Satelliten­bilder undRegenra­dars auf denMonitor­en aufflammte­n, überließ man beiMercede­s die letzte Entscheidu­ngsgewalt den Fahrern.

Alles gewonnen . . .

Lewis Hamilton erkannte als Erster, dass das Geläuf immer schlüpfrig­er wurde und wechselte, weil auch die Temperatur der Slicks in den Keller rutschte, früher auf Intermedia­tes, auf leicht profiliert­e Reifen. „Nur er weiß, wie es draußen aussieht, nur ein Fahrer kann entscheide­n, wie lange es mit den Slicks noch geht. Ein Ingenieur in der Box kann das nur abschätzen. Deshalb überließen wir den Fahrern die Entscheidu­ng zum Boxenstopp“, erklärte Niki Lauda. Dieser schnelle Stopp von Hamilton war rennentsch­eidend. Er setzte sich von allenVerfo­lgern ab. UndamEnde durfte sich der Brite wieder über einen schönen Pokal freuen. Einen goldenen, reichlich verziert und verschnörk­elt. Über die Nachbildun­g des Red-Bull-Rings aus Holz hatte sich Hamilton in Spielberg noch ziemlich mokiert.

. . . alles verloren

Während dieMercede­s und auch Vettel im Ferrari durch den Regenguss gewannen, verloren die beiden tapferen Williams- Piloten Felipe Massa und Valtteri Bottas, die lange das Renngesche­hen prägten, alles. Späte und zu langsame Stopps spülten beide von einem Platz auf dem Podium.

Daniil Kwyat rettete die Red-BullEhre mit Rang sechs, er kam sogar den Williams am Ende sehr nahe. Und für Fernando Alonso gab es im McLaren den ersten WM-Punkt. Toto Wolff über die schnelle Entscheidu­ng von Lewis Hamilton, schon früh auf die Intermedia­tes zu wechseln.

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AP, APA Endlich wieder ein Pokal nach dem Geschmack von Lewis Hamilton. Die Williams erwischten den besten Start ( rechts)
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