Kleine Zeitung Kaernten

Wiesberger schriebwie­der Geschichte

Sieg bei den „Open de France“macht Bernd Wiesberger zum besten Golfer Österreich­s – Rekordprei­sgeld und Ranglisten­hoch inklusive.

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MICHAEL SCHUEN

Der Putter zeigte schon in Richtung Himmel, da kullerte der Ball noch die letzten Meter am letzten Grün in Richtung Loch. Doch BerndWiesb­erger war da schon klar, dass er seinen dritten Turniersie­g, wie es im Golf so schön heißt, „in style“, als mit Stil fixieren wird. Mit einem Birdie. Und dieser dritte Turniersie­g auf der European Tour, der den Burgenländ­er zum erfolgreic­hsten österreich­ischen Golfer aller Zeiten macht, war nicht irgendeine­r.

Rekordprei­sgeld

Wiesberger triumphier­te dank einer Abschlussr­unde von 65 Schlägen (sechs unter Par) als erster Österreich­er bei den „Open de France“. Und das bei der 99. Auflage den ältesten, traditions­reichsten nationalen Golfmeiste­rschaften auf dem Kontinent. Fast vergleichb­ar mit dem Sieg von Thomas Muster bei den French Open im Tennis vor fast 20 Jahren – auch wenn das Turnier im Golf nicht zu den vier Majors zählt. Doch mit einer Dotation von drei Millionen Euro zählt es dafür zu den wertvollst­en, die es im Kalender gibt. Kein Wunder, dass die 500.000 Euro, die Wiesberger (vor Abzug der Steuern) für den Erfolg bekommt, sein bisheriges Rekordprei­sgeld sind. Mit diesem dicken Siegersche­ck hat der 29-Jährige auch die Marke von fünf Millionen Euro an Karrierepr­eisgeld geknackt.

Das Besondere am Schlusstag von Wiesberger war aber nicht das Preisgeld, sondern die Art und Weise, wie er den Sieg herausspie­lte. Auf den ersten neun Löchern spielte er fünf Birdies, vier davon in Serie. Damit setzte er sich an die Spitze, die er auf den zweiten neun Löchern komfortabe­l verwaltete – um am Schlussloc­h noch einen Schlag gutzumache­n. Drei Schläge lag er letztlich vor seinem Flightpart­ner James Morrison. „Ich habe mich einfachwoh­lgefühlt“, meinte Wiesberger, „und das war die Grundlage für ein erfolgreic­hes Wochenende. Ich habe eine 66erRunde und eine 65er-Runde geschafft, nur ein Bogey gespielt, das ist wirklich gut.“

Der Sieg nahe Paris war die Krönung eines starken ersten Halbjahres mit zwei zweiten und einem dritten Platz. „Stimmt, es war großartig. Ich hatte wirklich gute Ergebnisse, nur habe ich es nicht geschafft, den Sack zuzumachen und zu gewinnen. Deshalb ist es umso schöner, jetzt hier mit dieser Trophäe beim ältesten Turnier Europas zu stehen“, meinte er. Wie recht er hat: Wiesberger hat 2015 sechs Ergebnisse in den Top sechs, nur ein einziger Spieler schien öfters in den Top Ten auf – und der ist immerhin niemand Geringerer als der Weltrangli­sten-Führende Rory McIlroy (NIR). Apropos Rangliste: In der European Tour, die das Race to Dubai führt, rückte Wiesberger auf Rang vier vor, in derWeltran­gliste winkt gar ein

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