DieLiteratur ist diesmal weiblich
Drei Siegerinnen, eine Verliererin. WährendNora Gomringer, Valerie Fritsch und Dana Grigorcea sich über Preise freuen dürfen, geht Teresa Präauer leer aus.
KARIN WALDNER- PETUTSCHNIG
Die 35- jährige Nora Gomringer, Tochter des „Vaters der konkreten Poesie“Eugen Gomringer (siehe Porträt desTages Seite 7) und seit ihrer Lesung am Eröffnungstag einer der Publikumslieblinge im Klagenfurter ORF-Theater, kann es kaum fassen: „He, Judith, ich hab’ den Preis gewonnen – wie krass ist das denn!“Mit ihrem „Hochhausrund um den Selbstmord eines Kindes, einem „selbstreflexiven Text als SaltoJournale über dem Abgrund des Absurden“(Jurorin SandraKegel in ihrer Laudatio) hat die einstige Poetry-Slammerin von Anfang an begeistert – und den mit 25.000 Euro dotieren BachmannPreis gewonnen.
Ebenfalls am ersten Lesetag war Valerie Fritsch in die Arena gestiegen – mit einem Text, den sie auf Aufforderung von Juror Klaus Kastberger extra für den Bewerb innerhalb kurzer Zeit geschrieben hatte – ein Stress, der sich gleich doppelt für die Graze- auszahlte, gewann sie doch nicht nur den Kelag-Preis, sondern auch den BKS-Bank-Publikumspreis (mehr siehe links).
Stressig war der Bewerb auch für die rumänisch-schweizerische Autorin Dana Grigorcea, die „nicht gewöhnt ist, dass über meine Texte abgestimmt wird“. Mit ihrer „bunt flirrenden Burleske, die bitterböse und traurig zugleich ist“(Laudatorin Hildegard E. Keller) wurde sie 3sat-Preisträgerin. Auf der zuvor ermittelten Shortlist fanden sich außerdem: dieKlagenfurterin Anna Baar, deren Roman „Die Farbe des Granatapfels“(Wallstein-Verlag) heute erscheint, sowie Jürg Halter, Teresa Präauer und Monique Schwitter.
Opfer der Abstimmung
Bei allen drei Wahlen ging allerdings dieselbe Favoritin leer aus: Die hochgelobte Linzer Autorin Teresa Präauer wurde, trotz der heuer geändertenRegeln, ein Opfer des Abstimmungsmodus, was auch JurysprecherWinkels in eirin