Kleine Zeitung Kaernten

Der schräge Bär ist wieder los

Er flucht, sauft, kifft und sexelt. Ted ist wieder zurück! Und mit ihm MarkWahlbe­rg als sein Besitzer.

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Nicht weniger als 550 Millionen Dollar hat die mit Minibudget produziert­e Komödie „Ted“im Jahr 2012weltwe­it in die Kassen gebracht. Jetzt ist die Fortsetzun­g mit dem fluchenden, saufenden, kiffenden und sexsüchtig­en Bären da. An seiner Seite: natürlich wieder Mark Wahlberg als John Bennett, Besitzer und bester Freund des obszönen Stofftiere­s.

Sie sind eben, bei der Werbetour für „Ted 2“, 44 Jahre alt geworden. Leicht haben Sie es in Ihrer Karriere nie gehabt. Als jüngstes von neun Geschwiste­rn gerieten Sie in Ihrer Heimatstad­t Boston auch mit dem Gesetz in Konflikt und lernten Gefängniss­e von innen kennen. Heute sind Sie ein großer Star und haben seit 2010 auch einen Stern auf demWalk of Fame in Hollywood?

Daran können Sie erkennen, wie das Leben manchmal läuft.

George Clooney war nach der gemeinsame­n Arbeit für „Three Kings“so von Ihnen angetan, dass er Sie gleich inWolfgang Petersens „Der Sturm“als Partner mitnahm. Damals fuhren Sie auch fleißig für Interviews herum, waren aber über den Luxus etwa im Hamburger Hotel „Vier Jahreszeit­en“gar nicht so begeistert. Was hat Sie gestört?

MARK WAHLBERG:

Zu jener Zeit schien mir dort alles zu „poliert“. Mir, dem einfachenM­enschen, waren „schmutzige­re“Hotels lieber. Ich habe es in meinem feinen Bett nicht ausgehalte­n und bin zum Schlafen auf den Fußboden übersiedel­t.

Ihren effektiven Durchbruch erlebten Sie 1997 mit derTragiko­mödie „Boogie Nights“. Seither haben

WAHLBERG:

INTERV I EW Sie noch nie eine Fortsetzun­g gedreht. „Ted 2“ist die ersteAusna­hme. Warum?

Fortsetzun­gen sind ganz selten besser als die Originalfi­lme. Hier aberwar es anders. Seth MacFarlane, Teds Erfinder, wandelte kein zweites Mal auf seinen alten Schmäh-Pfaden, sondern ließ sich einen ganz anderen Bogen einfallen. Deshalb war ich mit Begeisteru­ng dabei.

Wiewar es denn damals, als das Angebot für den ersten „Ted“Streifen kam? Meistens haben Sie ja nur in Thrillern oder düsteren Dramen mitgewirkt.

Seth und ich sind in derselben Agentur. Die schickte mir das Drehbuch. Ich wollte es erst gar nicht lesen, weil ich die Idee lächerlich fand, ließ mich jedoch überreden. Bereits nach einigen Seiten vergaß ich ganz, dass es sich hierumeine­nTeddybäre­n handelte. Die Produktion­sfirma war anfangs wohl auch misstrauis­ch, denn sie wollte nur eine Bären-Handpuppe genehmigen, weil Trickaufna­hmen ja sehr teuer sind. Dann investiert­e sie aber doch mehr – und hat es nicht bereut.

Wie funktionie­rte das Zusammensp­iel dann beim Dreh?

Das war nicht einfach. Der Bär war für mich nur ein Stock mit zwei kleinen Punkten als Augenersat­z, damit ich nicht in die falsche Richtung blickte. Der Rest blieb den Trick-Spezialist­en vorbehalte­n.

Welche Art von Bär ist Ted für Sie?

WAHLBERG:

WAHLBERG:

WAHLBERG:

Er hat es in einem Interview mit der Zeitschrif­t „Entertainm­ent Weekly“selbst gesagt: „Ich bin ein Cannabis-Bär.“

WAHLBERG:

In „Ted 2“haben Sie mit ihm eine Art Kiff-Orgie.

Natürlich nicht echt. Ihre Kindheit haben Sie häufig auf der Straße verbracht. Teds Eskapaden und seine Sprache sind Ihnen also nicht fremd?

Das stimmt schon. Aber bei mir zu Hause wird nie geflucht. Besonders, wenn meine Frau im Raum ist, ist das streng untersagt.

Dürfen Ihre vierKinder den Film sehen?

WAHLBERG:

WAHLBERG:

Nein. Vor allem ihre Mutter ist strikt dagegen. Die Kinder kapieren aber nicht, warum ein Film mit einem „süßen Kuscheltie­r“für sie schlecht sein soll. Aber Ted ist ja kein süßer, sondern ein sehr unangepass­ter Bär, und sein Lieblingsw­ort fängt mit „f“an.

In denUSAgibt es auch für „Ted 2“(in Österreich ab 14) kein „jugendfrei“?

Wegen der „schmutzige­n“Sprache, nichtwegen wilder Sexszenen. Die heben wir uns für Teil drei auf.

Ted ist extrem „unangepass­t“. Wo endet für Sie persönlich die Schmerzgre­nze bei Scherzen?

Bei religiösen Gefühlen. Aber im Film kommtja nichts von mir, das hat sich alles der saubere Herr MacFarlane ausgedacht.

WAHLBERG:

WAHLBERG:

WAHLBERG:

Gibt es ein „Vorbild“für Ted? Sein Erfinder, Seth MacFarlane, behauptet, er ist es nicht?

Da heuchelt er vielleicht. Ich denke, Ted könnte durchaus sein Alter Ego sein.

Ein Oscar fehlt noch in Ihrer Sammlung.

Für „Ted 2“bekomme ich ihn bestimmt nicht. Weiß doch jeder, wer der wirkliche Star des Films ist.

Haben Sie selbst je einen Teddybären besessen?

Nein, nur einen Stoffaffen, den ich nur Monkey genannt habe. Auf einmal begann meine ganze Umgebung, mich „Monkey“zu rufen. Ich hatte eine ernsthafte­Aussprache mit meinemVate­r. Er sollte das energisch verbieten.

Für die US-Fernsehsta­tion A&E produziere­n Sie die Serie„Wahlburger­s“. Ihre ganze Familie macht mit?

Ja, und das ist zugleich eine prima Werbung für unsere gleichnami­ge Restaurant­kette. All das überwacht mein Bruder Paul, der ein exzellente­r Koch ist. Kommen Sie einmal vorbei, unser Essen ist wirklich gut.

WAHLBERG:

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INTERVIEW: LUIGI HEINRICH

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