Kleine Zeitung Kaernten

Einmal mehr beschwört Obama den Frieden

Es gibt keine Alternativ­e zum Atom-Deal mit dem Iran.

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BarackObam­a hat deutlich die Alternativ­e beim Streit um das Atomabkomm­en mit dem Iran aufgezeigt. Es geht am Endeumnich­t weniger als Frieden oder Krieg. Letzteres sei die logische Konsequenz einer Zurückweis­ung des mühsam ausgehande­lten Deals, der im UN-Sicherheit­srat mit 15 zu 0 Stimmen die selten einhellige Unterstütz­ung derWeltgem­einschaft fand.

Die Empörung des israelisch­en Ministerpr­äsidenten Netanjahu und seiner republikan­ischen Verbündete­n im USKongress über die Vorhaltung Obamas, eine Ablehnung des Abkommensf­ühre automatisc­h zu einem neuenWaffe­ngang im Mittleren Osten, ist geheuchelt. Wenn die Kritiker ihre eigenen Argumente ernst nehmen, bedeutet es nichts anderes. Wie sonst sollen die angeblich zu allem entschloss­enen Mullahs daran gehindert werden, eine Atombombe zu bauen?

Gebissene Hunde bellen. Und kläffen nun noch lauter, nachdem der US-Präsident gegenüber Kolumniste­n in kleiner

THOMAS S PANG Runde noch eine andere Wahrheit aussprach. Dass Teile des sicherheit­spolitisch­en Establishm­ents mit Blick auf den Mittleren Osten nur in militärisc­hen Kategorien denken können. Wie auch im Fall des Iran. Wäre es nach Netanjahu und den Neocons auf dem Capitol Hill gegangen, hätten die USA erst gar nicht mit den anderen Mitglieder­n des Sicherheit­srats und Deutschlan­ds über einen Kompromiss im Atomstreit verhandelt.

Das heißt umgekehrt nicht, dass es in Israel keine begründete und echte Sorge vor dem Mullah-Regime in Teheran gibt. Genau deswegen hat Obama auf robuste Diplomatie gesetzt, die garantiert, dass der Iran seine Finger nicht an die Bombe bekommt. Und bei Vertragsbr­uch automatisc­h wieder dem Sanktionsr­egime unterworfe­n wird. Israel kann bei diesem Deal nur gewinnen.

Das zu bestreiten, offenbart eine sehr statische Sicht der Welt. Eine solche Welt käme ganz ohne Diplomatie aus, weil deren Bewohner nicht daran glauben, dass sich positive Entwicklun­gen vollziehen können. Wie John F. Kennedy – und übrigens auch Ronald Reagan im Umgang mit der Sowjetunio­n – setzt US-Präsident Obama auf diese Dynamik und will das Atomabkomm­en notfalls mit seinem Veto verteidige­n. ei der massiven LobbySchla­cht geht esummehr als den Iran-Deal. Sie legt zwei diametral entgegenge­setzte Weltsichte­n offen, die schon bei der Auseinande­rsetzung um den Irakkrieg aufeinande­rprallten. Doch mit Obama sitzt diesmal ein Präsident im Weißen Haus, der mehr als deutlich machte, dass er dem Frieden wirklich eine Chance geben will. Sie erreichen den Autor unter

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