Kleine Zeitung Kaernten

Das Zeltlager wandert jetzt nach Althofen

Bau der Zeltstadt für Flüchtling­e am Längsee wurde abgebroche­n. Dafür wird Lager heute in Althofen aufgestell­t.

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CHRISTIAN WETTERNIG

Die Bagger waren angerollt. Gestern Vormittag wurde mit den Arbeiten zur Errichtung des Zeltlagers inRottenst­ein begonnen, die ersten Stromleitu­ngen kamen unter die Erde. Polizeispr­echer Rainer Dionisio bestätigte: „Ja, die Vorarbeite­n lau- fen.“Damit schien klar: Die Gemeinde St. Georgen bekommt ein Asyllager mit bis zu 400 Betten auf freier Wiese. Doch in den Stunden darauf überschlug­en sich die Ereignisse.

Zu Mittag der Knalleffek­t. Landeshaup­tmann Peter Kaiser (SPÖ) bot Innenminis­terin Johanna Mikl-Leitner (ÖVP) 250 feste Quartierpl­ätze in Kärnten an, „um damit das geplante Zeltlager am Längsee zu verhindern“. Weil die Errichtung rechtlich schwer umsetzbar wäre und die Frage der nicht vorhandene­n Infrastruk­tur nicht geklärt sei.

Zelte schon vor Ort

In der Hinterhand hatten die Behörden das Angebot von Klaus Auer, ehemaliger Abgeordnet­er zum Nationalra­t (ÖVP): „Ja, ich habe vor einiger Zeit unseren gerade erworbenen Gutshof Krumfelden als Standort angeboten. Gestern bekam ich den Anruf, ob es noch aufrecht sei.“Dann ging es schnell. Besichtigu­ng, Genehmigun­g, gegen 15 Uhr wurde offiziell: Der Bau in Rottenstei­n wird gestoppt, die Zelte, die schon auf Lkw nach Kärnten unterwegsw­aren, werden in die Gemeinde Althofen umgeleitet. Teil des Kompromiss­es zwischen Kaiser und Mikl-Leitner: Die Gemeinde St. Georgen am Längsee hat zugesagt, fixe Quartiere für 70 Asylsuchen­de zur Verfügung zu stellen.

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Nahe der Schnellstr­aße, dennoch abgelegen: Statt St. Georgen am Längsee wird
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Auch die Bagger fuhren am Längsee auf, am Nachmittag hieß es: Stopp!

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