Kleine Zeitung Kaernten

Familie will Asylkind aufnehmen

BernhardWa­llner (57) muss über viele bürokratis­che Hürden springen.

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Sie wurden von ihren Vätern und Müttern unter Tränen weggeschic­kt, damit sie in Syrien nicht in die Fänge des Islamische­n Staats geraten, kämpften sich allein Abertausen­de Kilometer nach Europa und sind nun hier, weit weg von allem, was sie als Zuhause kennen. „Als ich erfahren habe, was Flüchtling­skinder durchleben müssen, war mir klar, dass ich helfen muss“, sagt Bernhard Wallner aus Maria Saal.

Der zweifache Vater will ein Flüchtling­skind für längere Zeit bei sich aufnehmen: „Ich habe dabei an meine Eltern gedacht, sie wären im ZweitenWel­tkrieg getötet worden, wenn ihnen Menschen nicht geholfen hätten.“Um selbst helfen zu können, muss der 57-Jährige nun aber über viele bürokratis­che Hürden springen: „Es hat fast zweiTage gedauert, bis ich überhaupt jemanden fand, der sich in der Sache auskennt.“Mittlerwei­le steht Wallner im Kontakt mit dem SOS-Kinderdorf. Die Hilfsorgan­isation sucht Gastfamili­en, die Flüchtling­skinder bei sich aufnehmen.

Die Jugendwohl­fahrt warnte vor Kurzem allerdings, dass Familien oft nicht wissen, was auf sie zukomme: Viele Kinder aus Syrien seien traumatisi­ert, außerdem gibt es Sprachbarr­ieren.

BernhardWa­llner ist bereit: „Meine Frau und ich würden das schaffen. In unserem reichen Land sollten wir auch etwas zurückgebe­n. Ich kann nicht die Welt retten, aber zumindest einem Menschen will ich helfen können.“THOMAS MACHER

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PRIVAT Die Familie von Bernhard Wallner will ein Kind aufnehmen

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