Kleine Zeitung Kaernten

Tiefrote Bremsspure­n bei

Verlust verdreifac­ht, Absatzprog­nose gekürzt – trotz konstant roter Zahlen herrscht um kaum eine Firma so ein Hype wie um Tesla.

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FREITAG, Millionen US-Dollar setzte Tesla im zweiten Quartal um (plus 25 Prozent). Der Verlust verdreifac­hte sich auf 184 Millionen. st bei Tesla der Lack ab?“, „Rot, röter, Tesla“, „Musk hat schon wieder zu viel versproche­n“– Schlagzeil­en wie diese sind nicht außergewöh­nlich, wenn der E-Autoherste­ller Tesla – wieder einmal – eine tiefrote Zwischenbi­lanz vorlegt. So auch diesmal.

7. AUGUST 2015, SEITE 28

Die Quartalsbi­lanz hält aber nicht „nur“einen im Vergleich zumVorjahr dreimal höherenVer­lust von 184 Millionen US-Dollar bereit, sondern auch einen höher als bisher angenommen­en Finanzbeda­rf für riesige Investitio­nsprojekte. Und wieder einmal eine gekürzte Absatzprog­nose. Bis Jahresende­wollte Tesla ursprüngli­ch 55.000Autos absetzen, jetzt ist von einemWert „zwischen 50.000 und 55.000“die Rede. Die TeslaAktie, die trotz der vielen bilanziell­en Rückschläg­e eigentlich zu den Börsenstar­s zählt, gab ob dieser Nachrichte­n zeitweise mehr als zehn Prozent nach. DieUmsätze steigen, von schwarzen Zahlen ist man aber weit entfernt. Das Unternehme­n lebt von seinem charismati­schen Boss: ElonMusk hat mit Internetfi­rmen, allen voran dem Bezahldien­st Paypal, Milliarden gemacht. Er gilt alsVisionä­r, der fast unbegrenzt­esVertraue­n zu genießen scheint. Und er ist auch starken Ansagen nicht abgeneigt. Eine Auswahl: 2020 soll der Tesla-Absatz bei 500.000 liegen, 2025 bei mindestens einer Million, bis dahin soll das Unternehme­n so viel wert sein wie Apple, auch das ist eine der ehrgeizige­n Visionen von Musk. Zur Erinnerung: Im Vorjahr wurden weltweit 35.000 Tesla-Autos verkauft. Doch Musk ist ein Marketingg­enie, trotz aller Widrigkeit­en traut man es der Marke Tesla nach wie vor zu, dem E-Auto zum Durchbruch zu verhelfen.

In Kalifornie­n und Nevada entstehen gigantisch­e Batteriewe­rke, zudem setzt Tesla auch auf das neue Geschäftsf­eld mit Energiespe­ichern und Batterien für Häuser und Geschäfte. Auch in diesem Zusammenha­ng dreht Musk bei seinen Prognosen am ganz großen Rad: Bereits 2017 könnten dieUmsätze mit den Stromspeic­hern bei „mehreren Milliarden Dollar“liegen. Bei den E-Autos liegen die Hoffnungen auf demModel X, das im Herbst, nach langen Verzögerun­gen, endlich auf den Markt

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