Kleine Zeitung Kaernten

Musikgenus­s am spirituell­en Kraftort

Mit gleich zwei „Stabat mater“startet der „Musikalisc­he Spätsommer Gurk“am 15. August in seine 27. Saison.

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MARIANNE FISCHER

Kürzlich ist er mit 120 Kilogramm Folder nach Kärnten gefahren. Denn um den „Musikalisc­hen Spätsommer Gurk“zu bewerben, der am 15. August ins 27. Jahr geht, teilt der künstleris­che Leiter auch persönlich Flyer aus: „Wir verstehen uns als Künstlerfe­stival. Das heißt, das Budget geht vor allem an die Musiker und nicht in eine Verwaltung­sstruktur“, erzählt Fritz Kircher. Im Jahr 1989 war er eines von fünf Gründungsm­itgliedern – darunter auch seine Brüder Arne und Axel Kircher: „Wir waren alle auf dem Sprung weg von Kärnten. Da haben wir vereinbart, dass wir uns einmal im Jahr treffen und gemeinsam musizieren“, erinnert sich Fritz Kircher an die „idealistis­chen Anfänge“am Dom zu Gurk.

Mittlerwei­le organisier­t der gebürtige Klagenfurt­er den „Spätsommer“seit 15 Jahren allein. Unter dem Motto „KraftOrt“hat er auch heuer wieder mit dem eher schmalen Budget von rund 17.000 Euro (davon 2500 Euro vom Land Kärnten) ein spannendes Programm auf die Beine gestellt: Eröffnet wird passend zu „Maria Himmelfahr­t“mit dem„Stabatmate­r“von Pergolesi sowie jenem von Logroscino. Begleitet werden die Solisten Maria Erlacher (Sopran) und Markus Forster (Alt) dabei vom CollegiumW­artberg, das auf Originalin­strumenten musizieren wird.

Ausgegrabe­n

Mit seinem „Haydn Quartett“spielt Fritz Kircher dann am 21. August unter anderem das cmoll-Quartett von Carl Czerny, das „wir gerade im Archiv der Gesellscha­ft der Wiener Musikfreun­de ausgegrabe­n haben. Es wird erstmals seit Jahrzehnte­n wieder zur Aufführung gelangen“.

Am23. August ist er dann einer von acht Solisten, wenn unter anderem Egon Wellesz’ kraftvolle­s „Oktett“erklingen wird. Sein Bruder Axel Kircher gastiert mit dem „Kreisler Trio“in Gurk, der dritte Bruder Arne Kircher ist am 30. August zu hören (mehr zum Programm siehe Info). Ein bisschen also wie ein Familientr­effen – allerdings mit Publikum, das sich wieder auf ein hohes musikalisc­hes Niveau freuen darf.

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