Alles für die innere Sicherheit
Ein Künstlerpaar griff zu Schere und Schubert, Bambus und Farbe.
Claudia Plank und Werner Poschauko zeigen einVideo, aufgenommen 2000 unter dem Eindruck der schwarz-blauen Koalition, genannt „Innere Sicherheit“. Zu sehen ist das Künstlerpaar, das auf einer Bühne sitzt, von heftigen Schauern eingeregnet wird und dabei eine rot-weißrote Fahne in kleine Stücke schneidet. Zu hören ist der prasselnde Niederschlag, durchsetzt mit der Aufnahme eines Schubert’schen Streichquartetts. Der Untertitel „Dekonstruktion eines nationalen Mythos“soll das Tun aufklären.
Wird also die absolute Bedeutung eines Staatssymbols infrage gestellt? Versucht die subversive Annäherung Paradoxes darin
KLAGENFURT.
aufzuspüren, ohne kompensatorisch neuen Sinn zu stiften? Dem gegenüber stehen, teils im Garten und überwiegend im Gewölbe, vier Dutzend verholzte Halme Bambus. Die natürlichen Strukturen der mannshohen Stöcke sind durch pastellfarbige Bemalung anmutig herausgehoben. Als Installation namens „Sweet Revelation“verweist sie vielleicht auf die Schnittstelle von Kultur und Natur.
Zugleich kann die farbliche Intervention auf Objekten wie am Boden ein Fingerzeig hin zum Ende der Malerei sein, wie ein Nachklang zu den Eurasien-Stäben von Joseph Beuys. Sweet Surrender. WILLI RAINER Claudia Plank / Werner Poschauko: Kunstraum haaaauch- quer Klagenfurt. Wulfengasse. Bis 8. August, 11-20 Uhr. Künstlergespräch: Morgen, Samstag, um 18 Uhr.