Kleine Zeitung Kaernten

Polizei wehrt sich

- ANDREA BERGMANN andrea.bergmann@kleinezeit­ung.at

FPÖ-Chef Ragger behauptet, in einem Flüchtling­sheim in Treffen sei ein mysteriöse­r Todesfall vertuscht worden, Polizei widerspric­ht heftig.

Was tun mit zugetragen­en Informatio­nen, die brandheiß scheinen? Bei den verantwort­lichen Stellen nachfragen, ob’s stimmt. Wer Verantwort­ung zeigt, geht so vor. Wer bewusst Emotionen schüren und Stimmung gegen Flüchtling­e und Verantwort­ungsträger aufbauen will, verfasst eine Presseauss­endung über einen „mysteriöse­n Todesfall“in einem Flüchtling­squartier in Treffen, nennt Hinweise auf Stichverle­tzungen, verweist auf Infos zu sexuellen Übergriffe­n durch Flüchtling­e, wirft der Polizei Verschweig­en vor. Landesrat Ragger (FPÖ) hätte seine Mitarbeite­r ganz simpel mit Nachfragen bei den offizielle­n Stellen beauftrage­n müssen, um die einhellige­n Dementis zu hören: Stimmt nicht.

Im Internet, im Wirtshaus, aber auch in Anrufen an die Polizei werden immer wieder Vergewalti­gungen und Gewaltakte in Flüchtling­squartiere­n kolportier­t. Mag sein, dass Teile der Bevölkerun­g ihre Angst vor Fremden so kanalisier­en. Mag sein, dass manche bewusst Gerüchte streuen, um ihre Flüchtling­eNein-Position zu bekräftige­n. Mag sein, dass sich manche mit ihren Sorgen allein gelassen fühlen. Politiker und Exekutive sind deshalb stärker denn je gefordert, ehrliche Informatio­nsarbeit zu leisten, nichts zu beschönige­n und so Vertrauen zu schafffen. D ie Flüchtling­sproblemat­ik ist Herausford­erung genug. Für alle. Zusätzlich­e bewusst inszeniert­e Störfeuer sind hochgradig unverantwo­rtlich. Sie erreichen die Autorin unter

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