200.000 Flüchtlinge im September
7000, nicht einmal vier Prozent, haben um Asyl in Österreich gebeten.
WIEN.
Rund 200.000 Kriegsflüchtlinge haben im Monat September Österreich passiert. Die überwiegende Mehrheit kam über Nickelsdorf ins Land und zog nach Deutschland weiter. Etwas mehr als 7000, also nicht einmal vier Prozent, sind in Österreich geblieben und haben um Asyl angesucht. Vor zehn Tagen hatte das UNHCR noch von 120.000 Flüchtlingen gesprochen, diese Zahl muss nach oben revidiert werden.
Slowenien als neue Route
Allgemein wird damit gerechnet, dass der Flüchtlingsstrom in den nächsten Wochen ungebrochen anhält. Höchstens der Wintereinbruch dürfte den Ansturm verringern. Derzeit gelangen die Flüchtlinge ohne Schlepper von Griechenland bis nach Deutschland, nur für die Bootsfahrt von der Türkei auf eine griechische Insel sind 2000 Euro zu berappen. Da der Zaun der ungarischen Regierung an der Grenze zu Kroatien vor der Vollendung steht, ist davon auszugehen, dass die Flüchtlinge sich einen neuen Weg in Richtung Deutschland bahnen – diesmal wirklich über Slowenien und die Steiermark. Bekanntlich planen die Slowenen vor Spielfeld eine Zeltstadt für 8000 Personen.
Bisher konnten die Flüchtlinge mit nur leichter zeitlicher Verzögerung in Deutschland einreisen. Entgegen den Beteuerungen aus Berlin und München hält der Strom nach Deutschland ungebrochen an. Sollte die deutsche Regierung aber tatsächlich dazu übergehen, die Übertritte zu erschweren, könnte sich im Raum Salzburg innerhalb von zwei Wochen ein Rückstau von 50.000 Personen bilden.