Polizei wehrt sich gegen FPÖ-Vorwurf
Landesrat Ragger behauptet, dass „mysteriöser Todesfall“in Flüchtlingsheim vertuscht werde. Es gibt keinen Todesfall, sagt Polizei.
Das hat wirklich Seltenheitswert. Die Landespolizeidirektion (LPD) Kärnten reagiert auf die Aussagen eines Politikers. Und das in ungewöhnlicher Schärfe.
Ausgelöst hat diese Premiere Landesrat Christian Ragger. In einer Aussendung behauptet der Obmann der FPÖ Kärnten, dass es in einem „Flüchtlingsquartier in Treffen“am Montagabend zu einem „mysteriösen Todesfall“gekommen sei. Ragger äußert zudem den Verdacht, dass der Flüchtling „Opfer von Religionsstreitigkeiten innerhalb der Migranten“geworden sei. Zwei Zeugen, deren Namen Ragger nicht nennen will, hätten einen Einsatz von Polizei und Rettung bei der Unterkunft beobachtet und gesehen, wie ein Toter aus dem Haus transportiert worden sei: „Sie haben dann im Internet recherchiert und sind in einem Forum darauf gestoßen, dass der tote Asylwerber Stichwunden aufgewiesen haben soll“, sagte Ragger zur Kleinen Zeitung. In der Aussendung zeigte sich Ragger „empört darüber, dass die Polizei eine nicht nachvollziehbare Nach- richtensperre“über diesen Fall veranlasst habe. Bei der Polizei werden die Aussagen Raggers scharf zurückgewiesen: „Es ist klarzustellen, dass der Polizei kein einziger unnatürlicher Todesfall bzw. Suizid in dieser Asylunterkunft bekannt ist“, schreibt LPD-Sprecher Rainer Dionisio in der eingangs erwähnten Aussendung.
„Es ist zu keinem derartigen Vorfall gekommen. Ich verstehe nicht, wie Landesrat Ragger zu diesen Aussagen kommt“, sagt auch Hubert Stotter, Rektor der Diakonie Kärnten. Sie betreibt die Asylwerberunterkunft in Treffen. Gibt es in der Gemeinde vielleicht ein anderes „Flüchtlingsquartier“in dem es möglicherweise den von Ragger geschilderten Vorfall gegeben hat? „Außer jene der Diakonie ist mir keine Unterkunft bekannt“, sagt Bürgermeister Karl Glanznig (SPÖ). „Ich müsste es wissen.“
Er sei aus allen Wolken gefallen, als er von dem Gerücht gehört habe. „Es gibt keine Probleme mit den Flüchtlingen. Wir leben eine gute Nachbarschaft.“Warum hat die zuständige Polizeiinspektion (PI) Sattendorf von dem angeblichen Vorfall nichts erfahren? „Es hat keinen solchen