Kleine Zeitung Kaernten

„In diesem Haus sind wir alle Brüder“

Die Bewohner der Unterkunft in Treffen bestreiten, dass es jemals zu Gewalt kam.

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Kinder streifen lachend durch das Haus, Frauen beugen sich über die Töpfe in der Küche und Männer sitzen bei Tee zusammen. Dort wo FPÖ-Chef Christian Ragger einen „mysteriöse­n Todesfall am Montagaben­d“vermutet, geht es harmonisch zu. „Seit etwa einem Jahr betreiben wir die Unterkunft. Es ist hier noch nie zu Streiterei­en oder gar Gewalt gekommen. Auch am Montagaben­d nicht“, sagt die Leiterin des Asylwerber­heims in Treffen, Michaela Becker.

38 Menschen aus acht Nationen leben in der Einrichtun­g der Diakonie de La Tour: viele Muslime, einige wenige Christen. Aggression­en wegen der unterschie­dlichen Religion habe es nie gegeben. Das sagen auch die Flüchtling­e selbst. „In diesem Haus sind wir alle Brüder. Jeder von uns hat so viel

TREFFEN.

Schlimmes durchgemac­ht. Wir unterstütz­en uns gegenseiti­g; egal woher einer kommt oder welcher Religion er angehört“, sagt der Syrer Ammar. Mit einigen Mitbewohne­rn trinkt er gerade Tee. Sie feiern ihren positiven Asylbesche­id, den sie vor Kurzem erhalten haben. „Jetzt dürfen wir hierbleibe­n. Das ist so schön, wir lieben dieses Land“, sagt Ammar.

Wie die Gerüchte um den vermeintli­chen Mord entstanden sind, kann sich der Syrer nicht erklären: „In der Unterkunft hat es nie Probleme gegeben.“Das bestätigt auch die junge Flüchtling­sfamilie, die einen Stock tiefer lebt. Der Vater lädt gleich zum Kaffee ein, während die Mutter die kleine Tochter auf dem Schoß schaukelt: „Es ist alles gut in diesem Haus. Wir sind sehr froh, dass wir hier leben dürfen.“ Im Wortlaut. Die Aussendung­en von Ragger und von der Polizei www.kleinezeit­ung.at/kaernten

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