Kleine Zeitung Kaernten

Gefilmte Täter auf der Flucht

Drei Überfälle innerhalb von 14 Tagen: Obwohl es Täterfotos gibt, bekommt Polizei kaum Hinweise.

- CLAUDIA BEER-ODEBRECHT

Kennt wirklich niemand einen dieser Täter? Den blassen Mann mit den auffällige­n weißen Schuhen, der mit einer Pistole ein Wettcafé in Klagenfurt überfallen hat? Den gut erkennbare­n Bankomat-Knacker, der eine OP-Maske trägt, die es nicht überall zu kaufen gibt? Den Wettcafé-Räuber mit der markanten Augenparti­e, der durchaus eine Frau sein könnte? Die Täter wurden bei ihren Coups von Überwachun­gskameras gefilmt. Die Qualität der veröffentl­ichten Fotos ist zum Teil gut. Trotzdem will diese Menschen offenbar niemand kennen.

„Wenn die Bildqualit­ät gut ist, dann erhalten wir eigentlich auch Hinweise“, sagt Wolfgang Pittino, stellvertr­etender Stadtpoliz­eikommanda­nt von Klagenfurt. Denn Maskierung­en sind oft ein Indiz dafür, dass es sich um einen Einheimisc­hen handle. So habe etwa vor Jahren eine Mutter auf Fahndungsf­otos ihren maskier- ten Sohn erkannt und überführt. „Kameras sind für die Verbrechen­sbekämpfun­g ein maßgeblich­es Hilfsmitte­l“, sagt Pittino. Die Bildqualit­ät werde auch ständig besser. Zudem gebe es immer häufiger hochwertig­e Videoanlag­en, die auch bei schwachem Licht gute Bilder liefern.

Trotzdem schrecken Kameras Täter nicht immer ab. Der Bankomat-Knacker von Tainach wusste genau, wo sich diese befinden. Er verdrehte deshalb die Kamera beim Kassenbere­ich, dachte aber nicht daran, dass er von dieser dabei gefilmt wurde.

Von den drei, gefilmten Tätern fehlt jede Spur. Im Fall des Bankomat-Knackers gibt es erste Hinweise. So soll der Mann mit Komplizen Richtung Slowenien geflüchtet sein. „Wir haben drei leere Geldboxen in einer Ausweiche vor dem Karawanken­tunnel gefunden“, sagt Siegfried Piskernik vom Landeskrim­inalamt.

Die Polizei bittet die Bevölkerun­g um Hinweise unter der Telefonnum­mer 059133-20-3333.

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