Gefilmte Täter auf der Flucht
Drei Überfälle innerhalb von 14 Tagen: Obwohl es Täterfotos gibt, bekommt Polizei kaum Hinweise.
Kennt wirklich niemand einen dieser Täter? Den blassen Mann mit den auffälligen weißen Schuhen, der mit einer Pistole ein Wettcafé in Klagenfurt überfallen hat? Den gut erkennbaren Bankomat-Knacker, der eine OP-Maske trägt, die es nicht überall zu kaufen gibt? Den Wettcafé-Räuber mit der markanten Augenpartie, der durchaus eine Frau sein könnte? Die Täter wurden bei ihren Coups von Überwachungskameras gefilmt. Die Qualität der veröffentlichten Fotos ist zum Teil gut. Trotzdem will diese Menschen offenbar niemand kennen.
„Wenn die Bildqualität gut ist, dann erhalten wir eigentlich auch Hinweise“, sagt Wolfgang Pittino, stellvertretender Stadtpolizeikommandant von Klagenfurt. Denn Maskierungen sind oft ein Indiz dafür, dass es sich um einen Einheimischen handle. So habe etwa vor Jahren eine Mutter auf Fahndungsfotos ihren maskier- ten Sohn erkannt und überführt. „Kameras sind für die Verbrechensbekämpfung ein maßgebliches Hilfsmittel“, sagt Pittino. Die Bildqualität werde auch ständig besser. Zudem gebe es immer häufiger hochwertige Videoanlagen, die auch bei schwachem Licht gute Bilder liefern.
Trotzdem schrecken Kameras Täter nicht immer ab. Der Bankomat-Knacker von Tainach wusste genau, wo sich diese befinden. Er verdrehte deshalb die Kamera beim Kassenbereich, dachte aber nicht daran, dass er von dieser dabei gefilmt wurde.
Von den drei, gefilmten Tätern fehlt jede Spur. Im Fall des Bankomat-Knackers gibt es erste Hinweise. So soll der Mann mit Komplizen Richtung Slowenien geflüchtet sein. „Wir haben drei leere Geldboxen in einer Ausweiche vor dem Karawankentunnel gefunden“, sagt Siegfried Piskernik vom Landeskriminalamt.
Die Polizei bittet die Bevölkerung um Hinweise unter der Telefonnummer 059133-20-3333.