„Prozedur, für die kaum Zeit
Die Registrierkassenpflicht ab 2016 wird für Schausteller zum Problem werden: vor allem zu Stoßzeiten mit Besucheransturm, wie derzeit auf dem St. Veiter Wiesenmarkt.
In Scharen stehen Menschen im Vergnügungspark der St. Veiter Wiesn Schlange, so auch beim „Pötscher“-Autodrom. Geldscheine und Münzen werden Silvia Pötscher, die mit ihrer Schwester Monika Fahrgeschäfte betreibt, von den Besuchern zum Kassieren hingehalten, Fahrjetons hastig von Kindern und Jugendlichen entgegengenommen.
Auf dem Pult vor Monika Pötscher steht eine Registrierkassa, die nicht benutzt wird: Es ist ein Spielzeug aus Plastik. Die Pötschers haben sich einen Spaß gemacht, eine „augenzwinkernde Mahnung“aufgestellt. Denn bald muss das Spielzeug durch eine echte Kassa ersetzt werden.
Aufgrund der Registrierkassenpflicht, die kommendes Jahr in Kraft tritt, muss künftig bei jedem Kauf ein Kassabon ausgehändigt werden – eine Prozedur, für die während Stoßzeiten kaum Zeit bleibt. „Es geht uns nicht darum, zu jammern“, stellt Monika Pötscher klar. „Die Frage ist, ob das Ganze denn überhaupt machbar ist.“Im Sekundentakt werden während der „Hauptverkehrszeit“Jetons verkauft.
Das Konzept mit den Kassabons sei nicht kundenfreundlich: „Was ist etwa, wenn ein Kind ohne Rechnung den Chip reklamieren will?“Was jetzt noch kein Problem ist, könnte bald nicht mehr machbar sein. Michael Wiesbauer, der mit dem Fahrgeschäft „Sombrero“auf der Wiesn vertreten ist, pflichtet bei: „Schon jetzt ist es schwer, beim Besucheransturm den Überblick zu wahren. Wie soll das erst gehen, wenn alles eingetippt und ausgedruckt werden muss?“
Die Straßen des Marktes sehen die Schausteller übersät mit weggeworfenen Kassabons. Lagerung und Stromversorgung der Kassen bereiten zusätzlich Probleme. Ihre Registrierkassen haben die Pötschers und Wiesbauer noch nicht bestellt. Doch sie haben eine Einladung ausgesprochen: „Die Gesetzesgeber kön-