Kleine Zeitung Kaernten

Exportmoto­r in Österreich läuft untertouri­g

Rezessione­n in großen Märkten und Probleme in China massive Bremsen.

- CLAUDIA HAASE

Bei der Konjunktur­prognose brachte es der Chef des Wirtschaft­sforschung­sinstituts Wifo, Karl Aiginger, auf den Punkt: „Der Exportturb­o ist weggefalle­n.“Nicht nur die Rezession in Brasilien und Russland tragen dazu bei, auch China als wichtigste­r Markt in Asien lässt massiv aus. Nach dem Börsencras­h im August bezweifeln immer mehr Ökonomen die offiziell postuliert­e Wachstumsr­ate von sieben Prozent für heuer. Inzwischen kursieren Zahlen von vier Prozent oder sogar noch weniger.

Um 3,3 Prozent gingen Österreich­s Exporte nach China im

WIEN.

ersten Halbjahr zurück. Für Österreich­s Exportwirt­schaft sei das aktuelle Umfeld eine enorme Herausford­erung, sagt der Chef der Außenhande­lsorganisa­tion in der Wirtschaft­skammer, Walter Koren.

Sein Plan, Österreich­s Unternehme­n verstärkt zum Sprung nach Übersee zu bringen, läuft vor dem Hintergrun­d eines schwachen Welthandel­s. Die Welthandel­sorganisat­ion WTO hat gerade ihre Wachstumsp­rognose für den Welthandel von 3,3 auf 2,8 Prozent gekürzt. Wie sehr die voraussich­tlich längere Schwäche Chinas Österreich treffen könnte, darüber spekuliert noch niemand. Im ersten Halbjahr gingen die Exporte um 3,3 Prozent zurück. Nur der Einbruch in die GUS-Staaten fiel mit 36 Prozent mehr ins Gewicht. Was die offizielle Statistik nicht zeigt: Ein Drittel der Deutschlan­d-Exporte entfällt auf China, vor allem auf Autoteile, die auch VW bisher in großem Stil in Österreich zugekauft hat. Koren sieht den angestrebt­en Exportreko­rd von rund 128 Milliarden Euro noch nicht gefährdet: „Ich sehe China neben den USA und Deutschlan­d noch als Wachstumsf­aktor.“

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