Exportmotor in Österreich läuft untertourig
Rezessionen in großen Märkten und Probleme in China massive Bremsen.
Bei der Konjunkturprognose brachte es der Chef des Wirtschaftsforschungsinstituts Wifo, Karl Aiginger, auf den Punkt: „Der Exportturbo ist weggefallen.“Nicht nur die Rezession in Brasilien und Russland tragen dazu bei, auch China als wichtigster Markt in Asien lässt massiv aus. Nach dem Börsencrash im August bezweifeln immer mehr Ökonomen die offiziell postulierte Wachstumsrate von sieben Prozent für heuer. Inzwischen kursieren Zahlen von vier Prozent oder sogar noch weniger.
Um 3,3 Prozent gingen Österreichs Exporte nach China im
WIEN.
ersten Halbjahr zurück. Für Österreichs Exportwirtschaft sei das aktuelle Umfeld eine enorme Herausforderung, sagt der Chef der Außenhandelsorganisation in der Wirtschaftskammer, Walter Koren.
Sein Plan, Österreichs Unternehmen verstärkt zum Sprung nach Übersee zu bringen, läuft vor dem Hintergrund eines schwachen Welthandels. Die Welthandelsorganisation WTO hat gerade ihre Wachstumsprognose für den Welthandel von 3,3 auf 2,8 Prozent gekürzt. Wie sehr die voraussichtlich längere Schwäche Chinas Österreich treffen könnte, darüber spekuliert noch niemand. Im ersten Halbjahr gingen die Exporte um 3,3 Prozent zurück. Nur der Einbruch in die GUS-Staaten fiel mit 36 Prozent mehr ins Gewicht. Was die offizielle Statistik nicht zeigt: Ein Drittel der Deutschland-Exporte entfällt auf China, vor allem auf Autoteile, die auch VW bisher in großem Stil in Österreich zugekauft hat. Koren sieht den angestrebten Exportrekord von rund 128 Milliarden Euro noch nicht gefährdet: „Ich sehe China neben den USA und Deutschland noch als Wachstumsfaktor.“